Oftmals sind es Szenarien, in denen die Gutmütigkeit der Opfer ausgenutzt wird. Etwa, wenn ein Migrant aus Frankfurt am Main angeblich panische Angst vor einer Rolltreppe hat – und Passantinnen ihm auf die Rolltreppe helfen. Nachdem er es auf die Rolltreppe geschafft hat, kuschelt sich der junge Pakistaner dann an die hilfsbereite Frau. Das ist nur eine der Maschen.

Sexuelle Belästigung soll plötzlich witzig sein

In anderen Videos wird dreist die Grenze zur sexuellen Belästigung überschritten. Diese Videos sind teilweise nur wenige Sekunden lang, zeigen aber in verstörender Weise, was passiert. Der Migrant stellt zum Beispiel eine einfache Frage, etwa nach dem Weg. Nachdem das Opfer geholfen hat, überrumpelt der Mann die junge Frau und küsst sie auf die Wange. Ob es sich dabei um fremde Frauen handelt oder ob sich beide kennen, ist unklar.

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Millionenreichweite durch Belästigung

Die Reichweite dieser Videos ist erschreckend. Einige der Accounts, die diese Inhalte veröffentlichen, haben Millionen von Abonnenten auf TikTok. Einzelne Videos erreichen teilweise Millionen Aufrufe. Dies zeigt nicht nur die Beliebtheit dieser Inhalte, sondern auch das Potenzial, das solche Videos haben. Der wohl größte Account dieser Art hat alleine 3,6 Millionen Follower auf TikTok und veröffentlicht auch Videos aus der pakistanischen Grenzregion Peschawar.

Der TikTok-Star mit seinen Freunden in der pakistanischen Grenzregion Peschawar.ZVG/Screenshot / Nius

„Ja, natürlich ist das sexuelle Belästigung“, so Büscher

NIUS zeigte die Videos Wolfgang Büscher. Er ist Chef der Arche und arbeitet tagtäglich mit migrantischen Männern und Kindern zusammen. Die Arche ist ein Kinder- und Jugendwerk, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und Jugendlichen zu helfen. Zu den Videos und dem Phänomen sagt Büscher: „Die Rolle kräftiger, junger, muslimischer Männer zu deutschen Frauen, die nicht dem Islam angehören, ist schon sehr gestört. Das sind auch unsere Erfahrungen, als Arche.“

Weiter sagt Büscher, dass es Verachtung sei, die dort in den Videos zur Geltung komme. Die jungen Männer stammen offenbar aus sehr archaischen Familien und flüchten oftmals alleine. Die freizügigen deutschen Frauen seien „Freiwild“ für sie, so Büscher.

Wolfgang Büscher, Chef der Arche ist besorgt über die Videos.IMAGO/eventfoto54

Büscher sagt, die deutsche Migrationspolitik sei zu 100 Prozent gescheitert. Diese Videos seien der Beweis für das falsche Frauenbild, das diese Männer hätten. Und weiter: „Sei es Schuhe binden, auf die Wange küssen oder das obszöne Zeichnen der Frauen – immer wieder fehlt der nötige Respekt.“ Für den Arche-Chef ist es ein kulturelles Problem.

Auch in den Kommentaren sind sich die Zuschauer einig. Viele sind sauer. Sie wünschen dem Ersteller der Videos, dass er ins Gefängnis kommt. Ein anderer Nutzer kommentiert: „Das ist nicht lustig.“ Unfassbar: Während viele Deutsche das Verhalten des Migranten in den Kommentarspalten kritisieren, feiern vorrangig indische und pakistanische Nutzer seine Videos.

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