Greenpeace-Blamage: Verbot für Inlandsflug gefordert, den es gar nicht gibt
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert das Verbot aller Inlandsflüge in Österreich und die Einstellung der Verbindungen von Wien nach Prag, Budapest und München. Mit Argumenten, die sich als Luftnummer erweisen.
Auf Österreich hat es Greenpeace in Sachen Kurzflüge besonders abgesehen, die Umwelt-Aktivisten fordern im Kampf gegen den Klimawandel das Verbot aller inländischen Verbindungen: “80 Prozent der Kurzflüge können durch die Bahn ersetzt werden”, heißt es im Greenpeace-Report. Außerdem gebe es für Österreich für 53 Prozent der 30 häufigsten Kurzstreckenflüge innerhalb der EU direkte Nachtzugverbindungen. “Ein absoluter Spitzenwert in Europa”, sagt Greenpeace. Noch nie sei durch die Fliegerei so viel CO2 ausgestoßen worden, wie derzeit.
Wie fundiert die Umwelt-Aktivisten ihren Kreuzzug gegen Kurzstreckenflüge bisweilen untermauern, zeigt ein aktuelles Beispiel einer europaweiten Aufstellung der angeblich unsinnigsten Inlandsflüge. Demnach soll im vergangenen Jahr mehr als zehn Mal zwischen den Flughäfen Stuttgart und Böblingen im deutschen Baden-Württemberg geflogen worden sein. Über eine Distanz von 14,9 Kilometern.
Kein Flugplatz - stattdessen ein Badesee
Blamabel: Einen Flughafen oder auch nur einen Flugplatz gibt es in Böblingen schon seit den 1950-er Jahren nicht mehr. Im Gegenteil: “Da, wo mal eine Landebahn war, ist jetzt ein Naherholungsgebiet mit einem Badesee”, sagt ein Sprecher der Stadt, was Greenpeace eigentlich erfreuen sollte.
Inzwischen räumte die Umweltschutzorganisation ein, dass in ihrer Studie offenbar nicht alle Kurzstreckenflüge im Detail untersucht wurden. Ob dies auch für die österreichischen Verbindungen zutrifft, blieb offen.
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