Greta Thunberg blamiert sich: „Bomben-Angriff“? Wohl eher Pyrotechnik-Show
Von Drohne bombardiert? Von wegen! Aus einem kleinen Brand machte die Greta-Flotilla ein „Bombardement“. Die tunesischen Behörden bestreiten das energisch, ein viel geteiltes Video zeigt hinter fallendes ein brennendes Objekt ohne Sprengwirkung.
Dicke Rauchwolken, hektische Rufe, Panik an Bord – so präsentierte die Crew von Greta Thunberg Anfang der Woche ein Video von ihrem Schiff „Family Boat“ im Hafen von Tunis. Der Vorwurf: Eine Drohne habe das Boot attackiert und mit einer Bombe in Brand gesetzt. Doch was dramatisch klang, entpuppte sich schnell als lokaler Brand. Auf einem Video ist nicht mehr erkennbar, als ein brennendes Objekt, das auf das Deck fällt.
„Sie haben erneut ein Boot bombardiert“
Aktivistin Yasemin Acar schlug Alarm. In einem Video erklärte sie: „Sie haben erneut ein Boot mit Zivilisten in tunesischem Hoheitsgebiet bombardiert.“ Sie sprach von einer „Bombe“, die direkt über dem Schiff abgeworfen worden sei: „Das Family Boat wurde offiziell angegriffen, eine Drohne kam direkt über uns, ließ eine Bombe fallen und diese explodierte, woraufhin das Boot in Flammen stand.“
Laut Acar befand sich die gesamte Crew an Bord – „darunter Greta, ich und viele weitere großartige Menschen“. Doch zum Glück seien alle wohlauf. Ihre Bilanz: „Das ist ein Angriff gegen Gaza, weil sie uns dort nicht haben wollen.“
🚨UPDATE: Activist Yasemin Acar confirms Greta Thunberg was on the boat when a drone flew over and dropped a bomb.
— Benny Johnson (@bennyjohnson) September 9, 2025
All passengers that were onboard are safe.
“I want to tell you that this boat was the boat that every person from the Madeleine, the old Madeleine crew, was on,… https://t.co/dt32AaVCdE pic.twitter.com/G4rLehZGmB
Thunberg: „Sie wollen uns einschüchtern“
Greta Thunberg erklärte: „Ich befinde mich derzeit im Hafen von Tunesien, nachdem eines unserer Boote mit Hilfsgütern bombardiert wurde.“ Gegenüber Middle East Eye legte sie nach: „Dies ist ein weiterer Versuch, Solidarität mit den Palästinensern einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen“. Andere Crew-Mitglieder an Bord suggerierten, Israel höchst persönlich hätte eine Drohne entstand – nach Tunis. Die tunesische Stadt liegt 2.100 Kilometer entfernt von Tel Aviv.
Der palästinensische Aktivist Saif Abukeshek erklärte: „Wer angegriffen hat, wissen wir nicht genau – wir wissen nur, dass die einzige Regierung, die daran interessiert ist, eine solche zivile Bewegung zu stoppen, Israel ist.“ Thiago Avila aus Brasilien behauptete: „Was wir im Moment sagen müssen, ist, dass wir angegriffen wurden“. Es sei noch zu früh zu sagen, „wem diese Drohnen gehören. Aber wir wissen sehr genau, wer seit so langer Zeit humanitäre Missionen nach Gaza angreift.“
Members of the Global Sumud Flotilla Steering Committee have called on the world to keep its eyes on Gaza, warning that the attack on one of their ships in Tunisia on Monday may be an attempt to distract from the situation there pic.twitter.com/yrYV0iT4ax
— Middle East Eye (@MiddleEastEye) September 9, 2025
UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete Francesca Albanese, wegen ihres Antisemitismus von Washington mit Sanktionen belegt, erklärte auf X, sie befinde sich im Hafen von Sidi Bou Said und versuche gemeinsam mit lokalen Behörden, den Vorfall zu klären. Sollte sich der Angriff bestätigen, handle es sich um einen „Übergriff und eine Aggression gegen Tunesien und dessen Souveränität”.
Nun: Die tunesischen Behörden haben sich mittlerweile geäußert – und ihre Version klingt ganz anders.
Behörden: Keine Drohnen in Sicht
Tunesiens Statement ist klar: Im Hafen von Sidi Bou Said gab es keine Drohnen – fertig. Die Nationalgarde erklärte auf Facebook: „Es gibt keinerlei Hinweise auf einen feindlichen Akt oder eine externe Attacke.“ Sprecher Houcem Eddine Jebabli bestätigte: „Die Ermittlungen laufen, und es wurde keine Drohne festgestellt.“
Das tunesische Innenministerium hielt fest: Berichte über eine Drohne bei der Gaza Flotte „entbehren jeder Grundlage“. Sicher sei nur, dass Feuer im Bereich der Rettungswesten ausbrach.
Ein Foto zeigt keine Spur einer Explosion
Mittlerweile wurde ein Foto geteilt: Es zeigt einen Brand bei den Rettungswesten – ohne jede Spur einer Explosion wie Ruß oder Asche, und ohne Schäden am Schiff.
Das Foto passt näher besehen sehr gut zum Video, das den vermeintlichen Anschlag festhält.
Videoanalyse entlarvt Pyrotechnik
Die „Global Sumud Flotilla“, mit Greta Thunberg an Bord, veröffentlichte auf X und Instagram mehrere Videos, die Flammen und aufgeregte Crewmitglieder zeigen. Auf einem Clip soll der Einschlag dokumentiert sein. Al Jazeera kommentierte auf Social Media: „Ein Video zeigt, wie ein Boot der Global Sumud Flotilla im tunesischen Hafen von Sidi Bou Said von einer Drohne getroffen wird.“
Footage from another boat shows the moment the Sumud Flotilla was bombed by a drone in Tunisia’s coast.
— Suppressed News. (@SuppressedNws) September 9, 2025
The “Family Boat,” carrying steering committee members under the Portuguese flag, was struck by a suspected drone. This is the boat that carries the same people who were on… pic.twitter.com/7vwdCIQCrV
Doch diese Behauptung hält einer Überprüfung nicht stand. Was man sieht: Das vermeintliche „Geschoss“ stürzt stumpf vom Himmel – ohne Antrieb, ohne Geräusch, ohne Sprengwirkung. Senkrecht. Es brennt bereits, lange bevor es das Schiff erreicht. Beobachter gehen von einer Leuchtrakete oder Pyrotechnik aus.
Ein echter Bombentreffer? Der hätte das Schiff schwer beschädigt oder gar versenkt. Stattdessen blieb es bei einem oberflächlichen Brand, den die Crew rasch unter Kontrolle brachte.
Faktencheck: Bombe oder Pyrotechnik?
Was die Flotilla behauptet:
„Eine Drohne schwebte über unseren Köpfen und ließ einen Sprengsatz fallen.“
„Es war zu 100 Prozent eine Drohne, die eine Bombe abgeworfen hat.“
„Das Schiff erlitt Schäden am Deck und in den Stauräumen.“
„Es war ein gezielter Angriff.“
Was die Fakten zeigen:
Video: Ein brennendes Objekt, das senkrecht nach unten fällt – keine Bombe, keine Explosion.
Foto: Verbrannte Rettungswesten, oberflächlicher Brand. Keine Löcher, keine Splitterspuren, keine strukturellen Schäden.
Behörden: „Keine Drohnenaktivität im Hafen.“
Fazit: Ein echter Sprengsatz hätte massiven Schaden angerichtet – das Boot wäre schwer beschädigt oder versenkt worden.
Überlichtung wirkt auf Laien wie eine Explosion
Der Eindruck einer detonierenden Bombe entsteht bei einigen Zuschauern offenbar durch das grelle, weiße Licht. Dafür gibt es aber andere Gründe: Zum Zeitpunkt, als das brennende Objekt in den Rettungswesten einschlägt, wird die Linse durch die extreme Helligkeit übersteuert – das Bild wird für Sekunden komplett weiß.
Für das menschliche Auge wirkt das wie eine Explosion. Doch dafür fehlen der Druck, die Splitter und eine Erschütterung. Stattdessen ist nur ein lokaler Brand erkennbar.
Fake News für die Gaza-Propaganda?
Die „Global Sumud Flotilla“ wollte mit ihrer Fahrt ein politisches Signal setzen. Doch jetzt bleibt vor allem der Eindruck: Aus einer Kleinigkeit wurde eine große Schlagzeile gemacht.
Aus einer Leuchtrakete machten Greta & Friends ein Kriegsverbrechen – und zerstören damit ihre eigene Glaubwürdigkeit
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