Es sind schaurig-verstörende Vorwürfe, die gegen zwei 25-Jährige erhoben sind: Was als schwerer Diebstahl und Störung der Totenruhe verpackt ist, entpuppt sich als eine unfassbar makabre Tat, die an einen Horrorfilm erinnert. Mehrere jungen Männer sollen in der Nacht auf den 8. Dezember 2023 in die leerstehende Kapuzinerkirche in Linz eingebrochen sein – doch ihr Ziel war nicht der Altarraum, sondern die Gruft unter der säkularisierten Kirche, berichtet die Kronen-Zeitung.

Adelige Särge

Zumindest zwei der Eindringlinge klauten gleich drei verwitterte, aber reich verzierte Holzsärge, in denen Kinder der alten Adelsfamilie Starhemberg ruhen – Kinder, die viel zu früh verstorben waren. Doch damit nicht genug: Laut Anklage nahmen sie auch 20 wertvolle Heiligenfiguren im Wert von ungefähr 10.000 Euro mit und posierten mit menschlichen Überresten vor einer Kamera.

Kirche immer wieder Ziel von Vandalismus

Der Prozess am Linzer Landesgericht gegen die beiden Männer beginnt am Freitag, den 18. Juli. Die Tat ist so abstoßend, dass bis zu drei Jahre Haft drohen. Genauere Hintergründe zur Tat oder den mutmaßlichen Tätern wollte das Landeskriminalamt Oberösterreich dem Exxpress nicht mitteilen.

Der Tatort, die Kapuzinerkirche, wurde 2016 profaniert. Seitdem war die Kirche, die zu einem alten Kapuzinerkloster gehört, das bereits 1991 aufgegeben wurde, immer wieder Ziel von Einbrüchen, Vandalismus und Schäden von Graffiti – trotz angestellter Sicherheitsfirma. Die Gruft, die erst 2023 zugemauert wurde, konnte die Eindringlinge jedoch nicht aufhalten.