Hamas leugnet 7.-Oktober-Massaker und spricht von „zionistischem Verhalten“
In einem neuen Manifest deutet die Hamas den Terrorangriff vom 7. Oktober erneut um. Die Tötung von Zivilisten wird bestritten, stattdessen wird Israel beschuldigt.
Die Terrororganisation Hamas hat ein neues Grundsatzpapier veröffentlicht. (Symbolbild)IMAGO/ZUMA Press Wire
Mit einem neuen Grundsatzdokument versucht die Hamas, ihre eigene Version der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 festzuschreiben. Gewalt, Entführungen und sexuelle Verbrechen werden darin jedoch weitgehend ausgeklammert. Stattdessen setzt die Terrororganisation auf ideologische Deutung und politische Rechtfertigung.
Neues Manifest, alte Erzählung
Am Mittwoch veröffentlichte die Hamas ein neues Dokument mit dem Titel „Unsere Erzählung: Al-Aqsa-Flut – Zwei Jahre Standhaftigkeit und der Wille zur Befreiung”. Darin beschreibt die Terrororganisation aus ihrer Sicht den Verlauf des Kriegs, listet eigene „diplomatische” Aktivitäten auf und definiert Prioritäten für die aktuelle Phase des Konflikts.
Zugleich bekräftigt die Hamas ihre bekannten politischen Kernforderungen, darunter die Errichtung eines palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt sowie die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge. Auffällig ist jedoch, was fehlt: Das Massaker vom 7. Oktober 2023 mit rund 1.200 Toten wird kaum thematisiert.
Gewalt gegen Zivilisten bleibt ausgespart
Bereits Anfang 2024 hatte die Hamas ein Papier mit dem Titel „Unsere Erzählung: Operation Al-Aqsa-Flut” veröffentlicht. Dieses Dokument wurde Berichten zufolge auch an Universitäten in den USA und Europa verbreitet, unter anderem in studentischen Foren und auf Protestveranstaltungen.
Das neue Papier knüpft inhaltlich und sprachlich daran an. In beiden Dokumenten werden die durch zahlreiche Videoaufnahmen belegten Angriffe auf israelische Zivilisten nur am Rande erwähnt oder sogar komplett ausgespart. Anstatt sich mit konkreten Taten auseinanderzusetzen, setzt die Hamas auf eine ideologische und politische Rahmung der Ereignisse. Auch die erneute Verwendung des Begriffs „Al-Aqsa-Flut” dient dieser Deutung.
„Nicht Teil unserer Moral“
Besonders brisant ist die Art und Weise, wie zentrale Vorwürfe von der Hamas zurückgewiesen werden. In dem neuen Manifest geht die Organisation weder auf die Tötung von Zivilisten noch auf Berichte über sexuelle Gewalt oder die Entführung von Geiseln ein. Stattdessen heißt es wörtlich: „Das Töten von Zivilisten ist kein Teil unserer Religion, Moral oder Bildung. Wir vermeiden es, wann immer wir können.“
Dabei wird die Verantwortung umgedeutet. Laut Hamas sind das Töten von Zivilisten und ethnische Säuberungen vielmehr Ausdruck von „zionistischem Verhalten“. Eine direkte Auseinandersetzung mit den dokumentierten Taten vom 7. Oktober findet nicht statt.
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