Ein Plakat im ORF-Betriebskindergarten sorgt für große Aufregung. Darauf abgebildet waren unter anderem ein Mann mit Brüsten und ein nackter Mann mit Kind unter der Dusche, begleitet von einem Text, der Offenheit und Akzeptanz des eigenen Körpers fördern soll. Ein Satz lautete: „Körper, nackt und hüllenlos, Vulva, Penis, Brüste, Pos. Du bestimmst für Dich, jawoll! Körper sind toll!“, dokumentiert die „Krone“.

Nachdem ein vierjähriger Kindergarten-Bub seinem Vater das Plakat zeigte mit der Frage: „Was sind das für komische Bilder?“, reagierten die Eltern mit Bestürzung. Der Vater konfrontierte die Pädagogin, woraufhin die Darstellung entfernt wurde. Doch damit war die Angelegenheit nicht erledigt: Die Familie wurde zu Gesprächen mit der Regional- und Geschäftsleitung des Trägers „Kiwi“ einberufen.

Konsequenzen der Kritik

Laut Aussage der Mutter plädierte der Geschäftsführer bei dem Treffen für eine sexuelle Aufklärung von Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren – eine Haltung, die die Eltern kritisierten. „Es wirkte auf uns höchst unpassend“, erklärte die Mutter gegenüber der „Krone“. Die Lage eskalierte weiter: Der Familie wurde die Kündigung der Betreuungsplätze für ihre beiden Kinder (ein und vier Jahre) angedroht, die schließlich umgesetzt wurde. „Wir waren stets auf eine gute Lösung im Sinne der Kinder bedacht, aber weil wir es wagten, Kritik an den Praktiken der Frühsexualisierung zu äußern, wurden wir für alle Kiwi-Einrichtungen gesperrt, inklusive Hort“, sagen die Eltern.

Kiwi verteidigt Entscheidung

Der Kindergartenbetreiber „Kiwi“ rechtfertigte sein Vorgehen mit der Intention, Vielfalt, Selbstakzeptanz und ein positives Körpergefühl bei Kindern zu fördern. „Es gab mehrere persönliche Gespräche mit der Familie, leider konnte die Vertrauensbasis nicht mehr hergestellt werden“, so ein Sprecher.