Hochnebel bremst Solarenergie: Ein Drittel weniger Strom aus PV-Anlagen
Der Dezember hat eindrücklich die Schwächen der Stromerzeugung aufgezeigt. Eine zähe Hochnebeldecke lag wochenlang über weiten Teilen des Landes. Sonnenstunden waren Mangelware. Die Folge: Die heimischen Solaranlagen lieferten deutlich weniger Strom als erhofft. Österreichweit fiel die PV-Produktion im Vergleich zum Dezember des Vorjahres um rund ein Drittel geringer aus.
Kurze Tage, ein niedriger Sonnenstand und ungünstige Einstrahlungswinkel begrenzen die Leistungsfähigkeit von Photovoltaikanlagen im Winter ohnehin. Kommt dann noch eine geschlossene Nebeldecke hinzu, bleibt von der theoretischen Erzeugung kaum mehr als ein Bruchteil übrig. Die Module sind zwar technisch einsatzbereit, doch ohne direkte Sonneneinstrahlung bleibt ihr Potenzial kaum genutzt.
Oberösterreich im Fokus: Regionale Sonne, regionale Unterschiede
Während im Oberösterreichischen Zentralraum tagelang graue Tristesse herrschte, profitierten andere Regionen von besseren Bedingungen. Teile des Mühlviertels, aber auch Gebiete im Süden Oberösterreichs und entlang der Alpenränder verzeichneten deutlich mehr Sonnenstunden. Dort konnten Photovoltaikanlagen weiterhin Strom erzeugen, wenn auch auf winterlich gedämpftem Niveau.
Diese Unterschiede führen zunehmend zur Diskussion über regionale Ausgleichsmodelle. Energiegemeinschaften gelten als Möglichkeit, Strom aus sonnigeren Regionen zu beziehen, wenn am eigenen Standort Nebel oder Schneelasten die Produktion bremsen. Technisch ist das sinnvoll – ändert aber nichts daran, dass die Gesamtmenge an verfügbarer Solarenergie in solchen Wetterlagen begrenzt bleibt.
Dunkelflauten als systemische Herausforderung
Besonders problematisch sind auch sogenannte Dunkelflauten. Darunter versteht man Wetterphasen, in denen wenig Wind weht und gleichzeitig kaum Sonnenlicht zur Verfügung steht – ein Szenario, das im Winter häufig auftritt. Hochdruckgebiete sorgen dann über Tage, teils sogar über eine Woche hinweg, für Bewölkung, kurze Tage und Windstille. In solchen Zeiträumen sinkt die Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen auf ein Minimum, während der Energiebedarf durch Heizung, Beleuchtung und Industrie gleichzeitig steigt.
Typisch für diese Phasen ist, dass die Erneuerbaren zeitweise nur noch einen Bruchteil ihrer installierten Leistung liefern. Hieran zeigt sich besonders stark die strukturelle Herausforderung, die mit der starren Fokussierung auf wetterabhängige Energiequellen einhergeht.
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