Immobilienmogul wegen unabsichtlichen Geständnis schuldig gesprochen
Der US-amerikanische Immobilienerbe Robert Durst (78) wurde von einem Geschworenengericht in Los Angeles des Mordes schuldig gesprochen – eine Aussage in einem scheinbar unbeobachteten Moment wurde ihm zum Verhängnis. Im nahen Umfeld des Multimillionärs kam es in den vergangenen dreißig Jahren zu mehreren unnatürlichen Todesfällen.
Robert Durst wurde am Freitag des Mordes an seiner früheren Studienkollegin und Tochter eines ukrainischen Gangsterbosses, Susan Berman, im Jahre 2002 von einem Geschworenengericht in Inglewood, Kalifornien, schuldig gesprochen. Sie wurde durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet. Am 18. Oktober soll das Gericht das Urteil verkünden.
Wollte verhindern, dass Freundin über Verschwinden der Ehefrau plaudert
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Durst, er habe mit seiner Tat verhindern wollen, dass Berman zum Verschwinden seiner Ehefrau Kathleen im Jahr 1982 von der New Yorker Polizei befragt wird. Die 29 Jahre alte Medizinstudentin, die damals unter rätselhaften Umständen in New York verschwand und 2017 für tot erklärt wurde, wollte sich scheiden lassen.
Der Prozess gegen den unter anderem aus einer Doku-Serie des Senders HBO bekannten Multimillionär Durst hatte im März 2020 begonnen. Zum Verhängnis wurde ihm eine Aussage, die er 2015 unwissend vor laufendem Mikrofon tätigte. In der HBO-Dokumentation „The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst“ („Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst“) meinte er in einer Drehpause im Selbstgespräch: „Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich.“
Die HBO-Dokumentation befasste sich auch ausführlich mit dem Tod eines Nachbarn Dursts im Bundesstaat Texas im Jahr 2001. Der Immobilienerbe hatte den Mann in einer Auseinandersetzung erschossen und dessen Leiche zerstückelt. Zwei Jahre später wurde er aber überraschend wegen Notwehr freigesprochen.
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