Influencerin in Mali öffentlich hingerichtet
In Mali sorgt ein brutales Verbrechen für Entsetzen: Eine junge Tiktok-Influencerin ist vor den Augen einer Menschenmenge erschossen worden. Die Frau, im Netz unter dem Namen Marima bekannt, hatte auf der Plattform mehr als 140.000 Follower.
Nach Angaben lokaler Behörden wurde Marima am Freitag auf einem Wochenmarkt im Norden des Landes entführt. Am nächsten Tag sollen die Täter sie in der Ortschaft Tonka auf einen öffentlichen Platz gebracht und dort hingerichtet haben. Der Bürgermeister von Timbuktu, Yehia Tandina, bestätigte den Vorfall gegenüber internationalen Medien. Auch der Bürgermeister von Tonka sprach von einer Tötung, nannte jedoch keine weiteren Details zu den Hintergründen.
Unterstützung fürs Militär machte sie zur Zielscheibe
Brisant: Die junge Frau hatte sich in ihren Videos wiederholt in Tarnuniform gezeigt und offen ihre Unterstützung für das malische Militär bekundet. Genau das dürfte sie ins Visier bewaffneter Gruppen gebracht haben. Laut Berichten erhielt Marima bereits Tage vor ihrem Verschwinden Morddrohungen.
Mali wird seit Jahren von Gewalt, Staatskrisen und islamistischen Terrorgruppen erschüttert. Seit 2020 kam es zu zwei Militärputschen, die derzeit herrschende Junta hat politische Parteien aufgelöst und geht laut Menschenrechtsorganisationen hart gegen Kritiker vor. Gleichzeitig haben dschihadistische Gruppen ihren Einfluss vor allem in ländlichen Regionen ausgebaut.
Der Fall Marima zeigt, wie gefährlich es in solchen Konfliktzonen geworden ist, öffentlich Position zu beziehen – selbst in sozialen Medien. Eine junge Frau, die sich in ihren Videos demonstrativ hinter das Militär stellte, wurde zum Ziel einer tödlichen Machtdemonstration. Die genaue Identität der Täter und ob es ein Verfahren geben wird, ist bisher völlig offen.
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