"Iron Men" in Wien: Echte Ritter besuchten das Kunsthistorische Museum
Die Ritterrüstung als unhandliche Schutzkleidung im Kampf: Mit diesem Vorurteil will das Kunsthistorische Museum mit seiner Sonderausstellung “Iron Men – Mode in Stahl” aufräumen. Dass man in voller Rüstung sogar ein Museum besuchen kann, bewiesen nun ganz echte Ritter.
Der Besuch dieser Ausstellung war auch für die edlen Ritter der Harnischkumpaney ein “Fest für die Sinne und eine unschätzbare Bereicherung unseres Wissens”. Dass sie diese Ausstellung in ihren Rüstungen besuchen durften, sei ein Privileg.
Sonderausstellung bis 26. Juni
Zu den ausgefallensten Leihgaben der noch bis zum 26. Juni laufenden Show zählt etwa ein Prunkharnisch aus dem Jahr 1546 mit auffälligem Muskelpanzer und Schulterstücken aus schnauzbärtigen Masken aus dem Patrimonio Nacional in Madrid. Er ist in jenem Teil der Schau zu sehen, der sich der Wiederentdeckung und Neuinterpretation antiker Harnische widmet. Einen solchen zu besitzen, galt laut Krause im 16. Jahrhundert zum “modischen Nonplusultra”. Getragen wurde er freilich nicht im Kampf, sondern zu repräsentativen Anlässen.
Genauso ein vergoldeter Helm in Form eines Löwenkopfes aus dem Metropolitan Museum of Art in New York, der aus dem späten 15. Jahrhundert datiert. Ins Auge fällt auch ein Helm mit Maskenvisier, der die menschlichen Gesichtszüge nachahmt; eine Leihgabe aus der Sammlung von Ronald S. Lauder. Das ungemütlichste Exponat ist aber wohl ein stählernes Korsett aus der Wallace Collection in London, das sich Eleonora von Toledo, Herzogin von Florenz, anfertigen ließ. Ob sie das mit zwei Aussparungen für den Busen versehene Teil je trug, ist nicht bekannt.
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