Islamforscherin Schröter warnt: Christkindlmärkte sind Symbolziele für Islamisten
Warum geraten ausgerechnet Christkindlmärkte immer wieder ins Visier von Islamisten? Islamforscherin Susanne Schröter erklärt, dass radikale Gruppen unsere Lebensart dort treffen wollen, „wo es besonders weh tut“. Sie warnt zugleich vor einer schleichenden Islamisierung und fordert eine deutliche Leitkultur.
Islamforscherin Susanne Schröter hat im Gespräch mit Katrin Prähauser bei Blickwechsel eindringlich vor einer „schleichenden Islamisierung“ gewarnt. Schröter gilt seit vielen Jahren als eine der bekanntesten Expertinnen für politischen Islam im deutschsprachigen Raum und beschäftigt sich intensiv mit Radikalisierung, islamistischen Netzwerken und gesellschaftlichen Auswirkungen fundamentalistischer Ideologien.
Besonders alarmierend sei laut Schröter, dass islamistische Gruppen immer wieder Christkindlmärkte ins Visier nehmen. Sie erklärt, dass es radikalen Islamisten nicht nur um Gewaltakte selbst gehe, sondern um Attacken auf zentrale Symbole der westlich-christlichen Kultur. Diese Orte stünden für Tradition, Gemeinschaft und Lebensfreude – Werte, die aus Sicht extremistischer Gruppen bewusst zerstört werden sollen.
Warum Islamisten diese Ziele wählen
Laut Schröter wollen radikale Akteure die westliche Lebensart „dort treffen, wo es besonders weh tut“. Christkindlmärkte seien hoch frequentiert, emotional stark besetzt und in vielen Städten ein Symbol für Frieden und Zusammenhalt. Angriffe auf solche Orte trafen daher nicht nur einzelne Menschen, sondern das kulturelle Selbstverständnis ganzer Gesellschaften.
Schröter warnt davor, die Entwicklungen zu unterschätzen. Islamistische Ideologien wirkten zum Teil schleichend, durch Einflussnahme in Vereinen, Gemeinden oder sozialen Milieus. Europa müsse wachsam bleiben und radikale Strömungen klar benennen – ohne sie mit der breiten muslimischen Bevölkerung zu vermischen. Für Schröter ist klar: Demokratie und Rechtsstaat benötigen deutliche Leitlinien, um ideologischer Unterwanderung entgegenzuwirken.
Forderung nach klarer Leitkultur
Die Forscherin plädiert deshalb für eine klare Leitkultur in Österreich und Deutschland. Gesellschaften müssten selbstbewusst vermitteln, welche Regeln, Werte und Freiheiten gelten – und dass diese nicht verhandelbar sind. Eine gemeinsame kulturelle Basis sei für Schröter die Voraussetzung, um extremistischer Islamisierung erfolgreich entgegenzutreten.
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