Israel stoppt Gaza-Flottille: Aktivisten werden verhaftet
Israels Marine hat die internationale „Global Sumud Flottille“ auf dem Weg nach Gaza gestoppt. Mit an Bord: Hunderte Aktivisten, darunter auch Greta Thunberg. Während sich Rom und Athen um Deeskalation bemühen, wächst in anderen Teilen Italiens die politische Spannung.
Israelische Marine stoppt die Gaza-Hilfsflottille, Aktivisten werden nach Ashdod gebracht.IMAGO/NurPhoto
Die Gaza-Flottille wollte Hilfsgüter liefern – doch für Israel war das eine klare Provokation. Mehrere Schiffe wurden gestoppt, Aktivisten festgenommen und nach Ashdod gebracht. Italiens Regierung rechnet nun mit einer baldigen Ausweisung der Beteiligten.
Israels Marine greift ein
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums stoppte die Marine am Mittwoch mehrere Boote der internationalen Flotte. „Die Insassen der Schiffe würden in einen israelischen Hafen gebracht“, hieß es laut Reuters. Auf der Plattform X wurde zudem ein Video veröffentlicht, das Greta Thunberg zusammen mit bewaffneten israelischen Soldaten zeigt. Die Aktivisten seien „sicher und gesund“.
Zuvor hatten die Organisatoren der „Global Sumud Flottille“ gemeldet, israelische Schiffe hätten begonnen, ihre Boote zu entern. Die Schiffe seien von der Marine „umzingelt“, berichteten italienische Medien. Das Mutterschiff „Alma“ wurde isoliert, die Besatzung festgenommen und nach Ashdod gebracht.
Italien rechnet mit baldiger Ausweisung
Italiens Außenminister Antonio Tajani erklärte, Rom habe bereits Konsularhilfe organisiert. „Diese werden dann ausgewiesen – ich denke, es wird einen Flug geben, der sie zusammen mit den anderen in ein paar Tagen nach Europa zurückbringt“, sagte er laut Medienberichten.
Verteidigungsminister Guido Crosetto sprach von einer „Blockade, nicht von einem Angriff“ und äußerte die Hoffnung, dass die Situation ruhig verlaufe.
Gemeinsamer Appell: Sicherheit garantieren
Die Außenminister Italiens und Griechenlands forderten in einer gemeinsamen Erklärung, Israel solle „die Sicherheit und Unversehrtheit der Teilnehmer gewährleisten“. Zugleich riefen sie die Aktivisten auf, das Angebot des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem anzunehmen und die Hilfsgüter „als Zeichen der Solidarität mit den Kindern, Frauen und Männern in Gaza“ sicher zu übergeben.
Meloni: „Mission beenden“ – Proteste und politische Spannungen in Italien
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte die Flottille zuvor dazu aufgefordert, ihre Mission zu beenden. Sie betonte, dass es in der aktuellen Lage wichtiger sei, die Friedensgespräche abzuwarten und keine provokativen Aktionen zu starten. Sie sprach von einer „Initiative mit Elementen der Gefahr und Verantwortungslosigkeit“. Trotz dieser klaren Haltung kam es in Italien zu massiven Protesten. In Rom und Turin gingen hunderte Menschen auf die Straßen, viele davon mit einer propalästinensischen Haltung. Der Gewerkschaftsverband CGIL kündigte zudem einen landesweiten Streik an.
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