Der Goldschakal breitet sich im Süden Österreichs weiter aus – besonders in Kärnten nimmt die Zahl der Sichtungen stark zu. Das Raubtier, das ursprünglich aus Asien stammt, sorgt bei Landwirten und Jägern zunehmend für Besorgnis: Es verdrängt heimische Wildarten und reißt Jungtiere. Forderungen nach mehr Abschüssen werden laut – doch die Kärntner Jägerschaft setzt auf Augenmaß.

Seit Oktober 2022 darf der Goldschakal in Kärnten bejagt werden. In jenem Jahr wurden elf Tiere erlegt, drei weitere verendeten als Fallwild. 2023 stieg die Zahl bereits auf 41 erlegte Tiere sowie zwei tote Fundtiere. „Heuer explodieren die Sichtungen – sie sind mittlerweile in ganz Kärnten verbreitet“, erklärt Mario Deutschmann von der Kärntner Jägerschaft gegenüber der Kronen Zeitung.

Stärker als der Fuchs, gefährlich für Rehkitze

Im Gegensatz zum heimischen Rotfuchs jagt der Goldschakal häufig im Rudel – das macht ihn beim Nahrungserwerb überlegen. „Er hat gegenüber dem Fuchs klare Vorteile und verdrängt ihn zunehmend. Wir sehen bereits starke Rückgänge bei den Fuchsbeständen“, so Deutschmann.

Besonders problematisch sei der Einfluss auf den Nachwuchs des heimischen Wildes. Rehkitze zählen zu den bevorzugten Beutetieren des Goldschakals – sie sind klein, wehrlos und damit leichte Opfer. „Wir Jäger investieren viel Energie in die Kitzrettung vor dem Mähtod, nur damit der Goldschakal sie später reißt. So kann das nicht weitergehen“, kritisiert Deutschmann.

Ursprünglich stammt der Goldschakal aus Regionen wie Indien, dem Nahen Osten und Teilen Asiens. In Österreich hat er sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet – und stellt Jäger wie Landwirte zunehmend vor neue Herausforderungen.