Journalistin: "Ich bin eine transsexuelle nicht-binäre gläubige Muslimin"
Eine transsexuelle nicht-binäre gläubige Muslimin. Gibt es sowas? So beschreibt sich Jasmine Qureshi jedenfalls selbst. In einem Gastkommentar spricht die Journalistin über ihre Erfahrungen.
Quereshi berichtet von einer Veranstaltung, wo sie als Poetin auftrat. “Ich erzählte Geschichten darüber, was der Islam für mich bedeutet, mit meinem queeren, haarigen, braunen Transfrauenkörper, während ich über meinen naturwissenschaftlichen Verstand sprach – und sie liebten mich. Nicht trotz, sondern gerade wegen dieser Tatsache”, schreibt sie.
Non-binärer-Schutzraum
Dabei ist ihr Werdegang freilich nicht alltäglich: Als AMAB (bei der Geburt zugewiesene männliche Person) wurden Regeln eingeimpft – lass dir einen Bart wachsen, heirate, bete fünfmal am Tag in der Moschee und lerne den Koran. Doch für die Autorin war klar: “Ich bin eine transsexuelle nicht-binäre pakistanische Muslimin”. Sie möchte den Menschen zeigen, dass diese Identitäten nebeneinander bestehen können.
Mit 19 outete sie sich, nicht-binär zu sein. Es fühlte sich an, als könnte ich die schwere, schlecht sitzende Rüstung ablegen, die aus den unzähligen Stereotypen bestand, mit denen ich aufgewachsen war. Es fühlte sich für mich wie ein Raum an, in dem ich mich von Geschlechternormen, kulturellen Vorurteilen und gesellschaftlichem Druck und Urteil distanzieren konnte – nur für eine Sekunde, um Luft zu holen – damit ich wieder aufstehen konnte.
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