Kärntner Schlagerlegende stirbt nach Kickl-Besuch an Corona
Während der freiheitlichen “Freiheitstour” posierte FPÖ-Chef Herbert Kickl gemeinsam mit Volksmusik-Star Ludwig “Lucky” Ladstätter (67). Wenig später wurde Kickl positiv auf Corona getestet. Bei Ladstätter wurde auf dem Spital ebenfalls eine Infektion diagnostiziert. Heute verstarb er auf der Intensivstation.
Ludwig “Lucky” Ladstätter (67) ist gestorben. Der bekannte Kärntner Sänger und Klarinettist der fünfköpfigen “Fidelen Mölltaler” hatte sich mit Corona infiziert. Am Montag starb er im Spital, zur Trauer unzähliger Volksmusik-Fans im gesamten Land.
Seit 1971 haben die fünf Musiker knapp 1,8 Millionen Tonträger verkauft und Auftritte auf allen Kontinenten gehabt. Nun müssen sie auf die “Heimatstimme der fidelen Mölltaler” verzichten. “Seine Stimme ist verklungen, ganz tief geht der Schmerz, in den Liedern lebt er weiter, geht seine Seele auch himmelwärts”, dichtete einer seiner Bandkollegen anlässlich der schrecklichen Todesnachricht am Montag in einem Nachruf.
Fröhliches Stimmung mit bitterem Nachgeschmack
Doch der frühe Tod hat eine pikante Vorgeschichte: Am 5. November traf Ladstätter während der “Freiheitstour” in einem Gasthaus auf FPÖ-Chef Herbert Kickl und posierte fröhlich mit ihm – ohne Abstand und ohne Maske, für ein Foto. Kickl schrieb unter das gemeinsame Bild: “Die Stimmung war ausgezeichnet und man spürt deutlich: Die Menschen wissen, dass die FPÖ die einzige Partei ist, die sich entschieden gegen diesen türkis-grünen Corona-Wahnsinn stellt!” Das alles hat nun einen mehr als bitteren Beigeschmack. Denn kurz danach wurde Kickl bekanntlich positiv getestet und musste in Quarantäne.
Ob sich der Musiker, der in St. Paul im Lavanttal lebte, bei dieser Gelegenheit angesteckt hatte, kann nicht belegt werden. Doch Berichte über vermehrte Ansteckungen bei besagter Lokaltour der Freiheitlichen häufen sich zurzeit. Nach dem Bekanntwerden seiner Infektion lag der legendäre Volksmusik-Star ganze zwei Wochen im Spital, zuletzt auf der Intensivstation, bevor er am Montag den Kampf gegen das Virus verlor.
Mehrere Besucher der "Freiheitstour" im Spital
Brisant: In einer am Montag abgehaltenen Pressekonferenz der Kärntner Landesregierung zur Corona-Lage (das Bundesland liegt aktuell bei der 7-Tages-Inzidenz österreichweit auf Platz 1) wurde als einer der Gründe für die besonders hohen Infektionszahlen im Bezirk Wolfsberg die “Freiheitstour” der FPÖ Kärnten Anfang November genannt, mit Parteichef Herbert Kickl als Redner. Nun würden mehrere Besucher um ihr Leben kämpfen.
Viele aktuelle Corona-Fälle im Bezirk Wolfsberg, bei denen die Betroffenen im Krankenhaus behandelt werden müssen, seien auf die Tour der FPÖ zurückzuführen, kritisierte Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) am Montag, noch vor Bekanntwerden des Tods des Schlagerstars: “Es kam dort zu Ansammlungen von mehreren hundert Personen, es wurden keine Maßnahmen eingehalten – weder Abstand noch Maske, wie das in Innenräumen vorgeschrieben ist. Es haben sich hier wirklich viele, viele Menschen infiziert und sie haben es mit ihrer persönlichen Freiheit bezahlt. Einige davon liegen im Krankenhaus, einige sogar auf der Intensivstation und ringen um ihr Leben.”
FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz spricht von “Fake News”, die damals gültigen 3G-Regeln seien damals eingehalten worden: “Herbert Kickl hat keine Schuld an der hohen Corona-Inzidenz des Kärntner Bezirks Wolfsberg.”
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