Die Temperaturen lagen bei -27 Grad. Kerstin Gurtner (33) war erschöpft, zitterte, konnte nicht mehr weiter. Nur 50 Meter unterhalb des Gipfels des Großglockners ließ Thomas Plamberger (36) sie zurück – sie überlebte die Nacht nicht.

Nun hat der erfahrene Bergsteiger seine Version der tragischen Nacht veröffentlicht. In einer Stellungnahme, die bereits vor Monaten auf der Website seines Anwalts erschien und nach Anklageerhebung erneut diskutiert wird, schildert er die Geschehnisse als “hoffnungslos” – berichtet die New York Post.

Hilferufe, Hubschrauber, Entscheidungen

Bereits um 0:35 Uhr habe er laut eigenen Angaben um einen Rettungshubschrauber gebeten – vergeblich. Die Bergrettung sei telefonisch nicht erreichbar gewesen, und ein Flug sei angeblich wegen Wetterbedingungen nicht möglich gewesen.

Die beiden entschieden sich laut Plamberger, gemeinsam weiterzugehen, um nicht zu erfrieren. Doch Kerstin habe bald völlig entkräftet aufgegeben. Um 3:30 Uhr meldete er erneut, dass er sie nun zurücklassen müsse, um Hilfe zu holen.

Prozess im Februar – schwere Vorwürfe

Die Staatsanwaltschaft wirft Plamberger vor, eine unerfahrene Frau bei extremen Winterbedingungen auf eine alpine Hochgebirgstour mitgenommen zu haben – und sie letztlich allein gelassen zu haben. Ein Notruf, so die Ermittler, sei deutlich später erfolgt als behauptet.

Plamberger bestreitet das. Er spricht von einem tragischen Unfall, von gemeinsamer Entscheidung – nicht von Schuld.

Emotionale Abschiedsworte und Ermittlungen

In sozialen Netzwerken veröffentlichte Plamberger kurz nach Kerstins Tod rührende Worte: „Ohne dich ist Zeit bedeutungslos.“ Auch bei der Parte war er als Mitunterzeichner des Nachrufs genannt. Doch die Ermittlungen nehmen nun Fahrt auf.

Der Prozess gegen ihn beginnt im Februar vor dem Landesgericht Innsbruck. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu drei Jahre Haft.