Kinder im Freibad missbraucht: Afghanen nach Urteilsverkünding bald wieder frei
Zwei Asylwerber stehen wegen sexuellen Missbrauchs von sieben Kindern im Freibad Traiskirchen vor dem Landesgericht Wiener Neustadt. Die Afghanen sollen die Unmündigen intensiv berührt und belästigt haben. Zum Prozessbeginn bekannten sie sich schuldig. Sie wurden beide zu je 18 Monaten teilbedingte Haft verurteilt.
Wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sind am Donnerstag zwei Männer vor dem Landesgericht Wiener Neustadt gestanden. Die beiden Asylwerber sollen im Juni im Strudelbecken des Freibades Traiskirchen (Bezirk Baden) sieben Kinder im Alter von neun bzw. 13 Jahren belästigt haben, indem sie diese zwickten, intensiv berührten und betasteten. Die Afghanen bekannten sich zum Start der Schöffenverhandlung schuldig. Sie wurden zu jeweils 18 Monaten teilbedingter Haft, sechs davon bedingt, verurteilt. Heißt: In zwei Monaten sind sie wieder auf freiem Fuß, da die U-Haft (seit 18. Juni) angerechnet wird. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Die beiden Angeklagten hatten laut dem Staatsanwalt am 18. Juni im Strudelbecken “Gelegenheiten ausgenützt, als andere in ihrer Griffweite waren”, und geschlechtliche Handlungen an Unmündigen vorgenommen. Sie sollen teils unter, teils über Wasser nach den Brüsten und Genitalien der Kinder gegriffen haben. Zum Teil blieb es beim Versuch, weil sie etwa Oberarme oder Oberschenkel erwischten.
"Es war nicht absichtlich"
“Ich schwöre, dass ich es nicht absichtlich gemacht habe. Ich habe selbst Kinder”, sagte der 30-Jährige laut der Dolmetscherin. An diesem Tag habe er erstmals Alkohol getrunken, “ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe”. Nach dem letzten Stamperl könne er sich “wirklich an nichts mehr erinnern”. Er fühle sich schuldig, weil er nicht wisse, was geschehen sei.
Bei der Festnahme wurde beim Erstangeklagten eine Alkoholisierung von rund 1,1 Promille festgestellt, sagte der Richter. Dieser Wert sei “weit davon entfernt, dass man nicht mehr weiß, was man tut”. “Ich habe das Gefühl, dass Sie versuchen, alles auf den Alkohol zu schieben”, meinte der Vorsitzende zum 30-Jährigen. “Ich habe keine Erinnerung”, erwiderte der Angeklagte. Ähnlich äußerte sich der 29-Jährige. Er konnte sich seiner Aussage zufolge auch nicht mehr erinnern, dass er im Wasser gewesen sei – im Gegensatz zu seinen Angaben vor der Polizei. Getrunken habe man Wodka, berichtete der Zweitbeschuldigte in seiner Befragung.
“Es hat Berührungen gegeben” und es stehe fest, dass diese “jedenfalls unangemessen waren”, sagte der Verteidiger des Duos. Er verwies auf einen “beträchtlichen Alkoholkonsum” seiner Mandanten an diesem Tag, “sie können sich nicht mehr an Details erinnern”.
Sechs Mädchen und ein Bub betroffen
Bei den Unmündigen handelt es sich um sechs Mädchen – davon vier im Alter von neun und zwei im Alter von 13 Jahren – sowie einen 13-jährigen Buben. Drei Opfer haben sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen. Für zwei wurden 3.000 Euro, für eines ein symbolischer Schadenersatz von 500 Euro gefordert.
Die beiden Männer, die vor ihrer Festnahme im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen lebten, hatten einander laut dem Erstangeklagten rund zwei Wochen vor dem Vorfall kennengelernt. Sie wurden nach einer Anzeige in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.
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