Rund ein Jahr nach dem Ende ihrer Protestaktionen sorgt die „Letzte Generation“ in Österreich weiterhin für Schlagzeilen – diesmal in den Gerichtssälen. Laut Angaben der Bewegung sind noch über 4.000 Verwaltungsverfahren anhängig, ein Großteil davon in Wien. Allein am Wiener Verwaltungsgericht laufen Verfahren gegen 370 Personen, viele davon mit mehreren Anzeigen.

In den vergangenen Jahren hatten die Aktivisten mit Straßenblockaden, Farbaktionen und spektakulären Protesten wie am Flughafen Wien für Aufsehen gesorgt. Ziel war es, den Klimaschutz in der Verfassung zu verankern. Die meisten Verfahren stützen sich auf § 76 der Straßenverkehrsordnung, der das unvermittelte Betreten von Fahrbahnen untersagt.

Geldstrafen und Ersatzhaft

Die Geldstrafen reichen von 50 bis 1.000 Euro, in Einzelfällen summieren sich die Beträge jedoch auf über 10.000 Euro. Rund 15 Personen mussten oder müssen derzeit eine Ersatzhaft antreten, weil sie die Strafen nicht bezahlen konnten. Ex-Sprecher Florian Wagner erklärte im ORF-Interview, man habe mit den Aktionen aufrütteln wollen, sei aber oft missverstanden worden. Heute sei eine Mobilisierung kaum noch möglich, viele Aktivisten sind von den hohen Strafen abgeschreckt.

Während die „Letzte Generation“ kaum noch sichtbar ist, setzen andere Initiativen auf neue Wege im Klima-Engagement. Laut Klimaaktivistin Teresa Tausch sei der Fokus vieler Menschen durch Pandemie, Krieg und Inflation längst von der Klimakrise abgerückt. Die Initiative  „Wir fahren Gemeinsam“ ist das Bündnis der Klimabewegung mit der Gewerkschaft vida und den Busfahrern des öffentlichen Verkehrs.

Wir Fahren Gemeinsam ist eine Initiative von Fridays For Future Austria und vidaWir fahren Gemeinsam /Screenshot