Bereits zum dritten Mal bat die Liechtensteiner Libertatem-Stiftung nach Vorarlberg zu einem Journalistenkongress. Neben Impulsvorträgen wurden auch Workshops für Jung-Journalisten angeboten. Wie die Jahre davor bot der Kongress auch heuer wieder Journalisten, die sich nicht dem Mainstream unterwerfen und in ihrer Arbeit tagtäglich für die kritische Berichterstattung eintreten, die Möglichkeit zum Austausch.

Neben Journalisten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum fanden sich auch etliche Privatpersonen ein, um den Vorträgen zu folgen und mitzudiskutieren. Als sehr informativ und kurzweilig wurden die Impulsreferate empfunden, vorgetragen von bekannten Persönlichkeiten wie etwa dem österreichischen Publizisten und Ex-Nationalratsabgeordneten Niko Alm, dem italienischen Wirtschaftswissenschaftler Thomas Maran oder exxpress-Kolumnist Christian Ortner.

Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion: Eric Gujer, Christian Wehrschütz, Moderator Gernot Hämmerle, Gudula Walterskirchen und Julius Böhm (v.l.n.r.).libertatem/Thomas Ebner / www.bildwest.at

Besonders fesselnd war der Einblick in die Kriegsberichterstattung von ORF- Auslandskorrespondenten Christian Wehrschütz. Das Journalisten-Urgestein nahm die Gäste mit auf eine Reise in Kriegsgebiete wie dem Balkan und der Ukraine, unterstrichen wurden die Erzählungen eindrucksvoll mit Videos.

Den Abschluss des Kongresses in Hohenems bildete eine Podiumsdiskussion, bei der es sowohl bei den Diskutanten als auch in der anschließenden Fragerunde beim Publikum hoch her ging. Neben Christian Wehrschütz behandelten Medienexperten wie der Chefredakteur der Neue Zürcher Zeitung Eric Gujer mit Libratus-Gründerin Gudula Walterskirchen mit Nius-Korrespondent Julius Böhm die Rolle der Medien in Krisenzeiten.

Wie aus Publikumsfragen hervorging, ist die Coronazeit mit ihren Lockdowns und Impfzwang immer noch das vorherrschende Thema bei der Bevölkerung, wenn es um Krisen geht. Interessant: Die Teilnehmer am Podium stellten der medialen Corona-Berichterstattung ein schlechtes Zeugnis aus; zu wenig wurden die Vorgaben der Regierungen hinterfragt, zu unkritisch die Aufrufe zum Impfen. Besonders in Österreich herrscht ganz klar noch Aufarbeitungsbedarf des Themas – und auch die Rolle der Medien in jener Zeit.