Kurios: Ausgerechnet Ex-Direktor des Louvre-Museums soll Kunsträuber sein
„Ausgerechnet der“, mögen sich viele Kunstinteressierte denken! Die französische Polizei verhaftete Jean-Luc Martinez – den ehemaligen Direktor des Louvre in Paris. Er soll Raubkunst in Millionenhöhe vermittelt haben.
Martinez soll geraubte und gefälschte Kunst im Wert von mehr als 50 Millionen Euro an den Louvre Abu Dhabi vermittelt haben, berichtet die Neue Zürcher Zeitung.
Der Fall zieht weite Kreise
Darunter soll auch eine Stele des Pharaos Tutanchamun sein. Die fünf Güter seien fragwürdiger Herkunft – es wird vermutet, dass sie gestohlen seien. Martinez und andere Betrüger hätten die Augen vor falschen Herkunftszertifikaten verschlossen und den Kauf genehmigt.
Auch ein deutscher Kunsthändler soll den Berichten nach in das Geschäft verwickelt sein. Martinez war von 2013 bis 2021 Direktor des Louvre. Das nun eingeleitete Verfahren gegen ihn kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise sehen – und es sieht wohl nicht gut aus für den Franzosen. Er wurde am Montag in Paris verhaftet.
Französische Ermittler vermuten, dass Hunderte von Artefakten aus Ägypten und anderen Nahost-Ländern während des sogenannten Arabischen Frühlings ab Ende 2010 geplündert wurden. Sie vermuten, dass die Artefakte dann an Galerien und Museen verkauft wurden, die nicht allzu viele Fragen zum vorherigen Besitz stellten.
Ex-Direktor bestreitet die Tat
Die Anwältin des Ex-Direktors (58) sieht die Sache jedoch komplett anders und wies die Anschuldigung mit Entschiedenheit zurück. Die Behörden und Gerichte werden nun klären müssen, ob der Ex-Direktor des Louvre-Museums tatsächlich zum Kunsträuber wurde.
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