Kurz und Mückstein: "Haben Sie keine Panik vor der Delta-Variante – unter einer Bedingung"
In den kommenden zwei Wochen werden in Österreich zwei Millionen Impfdosen für die Erstimmunisierung gegen das Coronavirus freigeschalten. Zum Eintritt in die nächste Impfphase sprechen der Bundeskanzler und der Gesundheitsminister Klartext zur aktuellen Situation und erklären, warum uns die Delta-Variante keine Sorgen bereiten muss.
Es ist eine etwas zwiespältige Situation, in der sich Österreich und die gesamte Welt gerade befinden. Die Pandemie ist nach wie vor allgegenwärtig, doch der Impf-Fortschritt, die sommerlichen Temperaturen und auch die Übersättigung mit allem, was mit Corona zu tun hat, führen aktuell dazu, dass sich vieles wieder (fast) völlig normal anfühlt: Vom Handel über die Gastro und die Hotellerie hat beinah alles wieder geöffnet und das Leben ist von den eigenen vier Wänden wieder auf die Straßen übergeschwappt. Ob beim Schwimmen auf der Donauinsel, beim EM-Public Viewing oder gar beim Salsa Tanzen auf der Copa Cagrana und der anschließenden Wochenend-Heimfahrt mit der Nacht-U-Bahn: Überall erobern wir uns unser “normales” Leben wieder zurück.
Doch im Hintergrund brodelt es, denn die hochinfektiöse Delta-Variante aus Indien bereitet vielen Sorgen dass spätestens im Herbst der Lockdown-Hammer zurückkehrt. Dessen sind sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nur allzu bewusst. Deshalb wandte sich die Regierung am Montag mit einer neuen Aussendung an die Bevölkerung: Einerseits, um den Eintritt Österreichs in die nächste Impfphase anzukündigen, und andererseits, um Klartext zu reden, was wir von der Delta-Mutation wirklich zu befürchten haben – oder eben auch nicht.
Eintritt in die nächste Impf-Phase
“In den kommenden Tagen wird Österreich in eine neue Phase in der Impfkampagne eintreten. War die Impfstoffmenge bisher begrenzt und die Nachfrage größer als das Angebot, wird sich diese Situation in einzelnen Bundesländern innerhalb der kommenden Tage beginnen zu verändern”, beginnt die Aussendung, die gleich mit einem Statement von Kanzler Kurz fortsetzt: “Derzeit befinden wir uns in einer sehr guten Corona-Situation mit sehr niedrigen Ansteckungszahlen die es möglich machen, zur Normalität zurückzukehren. Aber, durch die Verbreitung der sogenannten Delta-Variante herrscht sehr viel Verunsicherung. Wir nehmen diese Variante selbstverständlich sehr ernst, aber es besteht kein Grund zur Panik. Denn die gute Nachricht ist: Auch gegen sie wirkt die Impfung. Wer sich impfen lässt, ist also geschützt. Ich appelliere daher an alle, sich einen Impftermin auszumachen, denn es kommt ausreichend Impfstoff nach Österreich. In manchen Bundesländern gibt es dann sogar mehr Impfstoff als derzeit Impfwillige”, versichert der Kanzler.
Knapp 60 Prozent der Bevölkerung in Österreich immunisiert
Daher sei es “besonders wichtig, dass in den kommenden Wochen vermehrt Aufklärung geschaffen wird, weitere niederschwellige Angebote für das Impfen geschaffen werden und dort, wo organisatorisch möglich, Zweitstiche vorgezogen werden, um die Bevölkerung bestmöglich von der Delta-Variante des Virus zu schützen”, so heißt es in der Aussendung des Bundeskanzleramts abschließend.
Bisher konnte bereits 4,7 Millionen Menschen einen Erststich erhalten – das sind knapp 60 Prozent der impfbaren Bevölkerung. 2,9 Millionen Menschen haben bereits zwei Stiche erhalten und sind damit voll immunisiert.
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