Das Unglück ereignete sich nach der Überfahrt aus Tunesien. Das Boot war in Sfax gestartet und soll mindestens 56 Menschen an Bord gehabt haben. Laut Berichten der Überlebenden kenterte das Schlauchboot nach weniger als 24 Stunden auf hoher See. Viele Menschen fielen ins Wasser, während das Boot weiter Richtung der kleinen Mittelmeerinsel Lampione trieb.

Italienische Rettungskräfte fanden die Überlebenden auf einem Beiboot. Neben ihnen lagen sechs Leichen – allesamt junge Männer. Die Suche nach weiteren Vermissten wird durch starken Wellengang erheblich erschwert. Die Überlebenschancen für die Vermissten gelten als äußerst gering.

Aus Seenot gerettete afrikanische Migranten in einem Boot der italienischen Küstenwache. IMAGO/JOKER

Todesroute Mittelmeer: Tausende Opfer jedes Jahr

Immer wieder endet die gefährliche Überfahrt von Nordafrika nach Europa tödlich. Laut UN-Schätzungen sind allein im vergangenen Jahr über 2.200 Migranten im Mittelmeer ertrunken oder werden vermisst – die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.

Die Zahl der Überfahrten hat seit Jahresbeginn erneut zugenommen. Bis Mitte März 2025 sind bereits 8.476 Migranten in Italien angekommen – mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die meisten stammen laut Innenministerium aus Bangladesch, Pakistan und Syrien.

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