In Italien steigt die Gewalt an Bahnhöfen und in Zügen zunehmend an. Im November ereignete sich bereits der dritte gewaltsame Angriff, bei dem ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde. Dieser Vorfall fand auf der Regionalbahnstrecke zwischen Porretta und Pianoro in der Provinz Bologna statt. Laut italienischen Medienberichten wurde am Dienstag ein Zugbegleiter niedergeschlagen, als er einen Mann ausländischer Herkunft aufforderte, seine Fahrkarte vorzuzeigen. Da der Fahrgast keinen Fahrschein hatte, reagierte er gewaltsam und schlug dem Zugbegleiter mehrfach ins Gesicht. Der Zugbegleiter erlitt schwere Verletzungen und verlor zwei Zähne. Am Bahnhof Vergato, im Bologneser Apennin, wurde er umgehend erstversorgt. In der Zwischenzeit flüchtete der Angreifer.

Mutmaßlicher Täter soll nordafrikanischer Herkunft sein

Wie die italienischen Tageszeitungen „Libero“ und „Giornale“ berichten, soll der mutmaßliche Täter nordafrikanischer Herkunft sein. Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen Minderjährigen, der der Polizei bereits wegen früherer kleinerer Delikte bekannt ist. Ein Fahrgast, der zum Zeitpunkt des Angriffs im Zug saß, berichtet auf der Webseite der betreffenden Bahnlinie: „Zum Glück haben die anderen Fahrgäste nicht tatenlos zugesehen, sondern eingegriffen – insbesondere ein Mann, der es geschafft hat, sich dem Gewalttäter in den Weg zu stellen.“ Infolge des Angriffs auf den Zugbegleiter wurden drei weitere Fahrten auf der Strecke zwischen Porretta und Pianoro gestrichen, da die Züge aufgrund der Anwesenheit des Zuges im Bahnhof Vergato nicht fahren konnten.

Salvini: „Die fehlerhafte Migrationspolitik ist schuld“

„Wieder ein Angriff auf einen Zugführer durch einen gewalttätigen Ausländer ohne Fahrschein“, kommentierte der rechte italienische Politiker Matteo Salvini und bekundete seine Solidarität mit dem verletzten Mitarbeiter der Bahn. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit in Italien, insbesondere in den Zügen und an den Bahnhöfen, zu erhöhen“, versprach der italienische Verkehrsminister.

Italiens Ex-Innenminister Matteo Salvini (Lega).IMAGO/Avalon.red

Salvini macht die jahrelange fehlerhafte Migrationspolitik für die aktuellen Zustände verantwortlich: „Anstelle von Toleranz und wahlloser Aufnahme müssen wir nach Jahren falscher Entscheidungen der Linken und offener Häfen zu klaren Regeln und gesundem Menschenverstand zurückkehren“, erklärte der ehemalige Innenminister in einem früheren Beitrag auf der Nachrichtenplattform X.