Maler-Star Daniel Richter: "Österreich ist niederträchtig"
Das muss man einem der größten zeitgenössischen Maler zugute halten: Daniel Richter (60), Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, hat von sich noch nie behauptet, freundlich oder auch nur höflich zu sein. Entsprechend seine jüngsten Aussagen: “Österreich ist das deutschere Deutschland, niedlicher, süßer, niederträchtiger.”
Daniel Richter (60) gehört unbestritten zu den bedeutendsten Malern der Gegenwart. Seine oft überdimensional großen Bilder erzielen weltweit Preise um eine Million Euro, hängen in den wichtigsten Museen. Seit 2006 hält der Deutsche die Professur für Erweiterten malerischen Raum an der Kunst-Uni in Wien.
Richtig warm aber scheint der Star-Maler mit seinem Gastland nicht geworden zu sein: “Würde ich ganz nach Wien ziehen, wo ich als Professor unterrichte, wäre ich sicher auch in kürzester Zeit genervt”, war noch das Netteste, was Richter in einem Interview mit dem “Spiegel” einfiel. Und zur Abrundung: “Österreich ist das deutschere Deutschland, niedlicher, süßer, niederträchtiger.” Niederträchtig – verletzender geht es kaum.
Richter ist immerhin mit einer Österreicherin verheiratet: “Zum Glück hasst auch der Österreicher oder die Österreicherin selbst das Land. Mindestens ein angestrengtes Verhältnis zur Nation gehört da einfach dazu”, glaubt der Künstler.
Einziger Trost: Ähnlich freundlich hatte sich der Maler auch über seine frühere Kunst-Uni in Berlin geäußert: “Scheiß-Hochschule”. Man trennte sich nach nur zwei Jahren – vorsichtshalber.
Kommentare