Dominique Pelicot wurde von einem Gericht im südfranzösischen Avignon in allen Punkten schuldig gesprochen. Pelicot hatte seine Ex-Frau Gisele fast zehn Jahre lang wiederholt mit Medikamenten betäubt, sich an ihr vergangen und im Internet zur Vergewaltigung angeboten. Auch die weiteren 50 Angeklagten wurden schuldig gesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Der Hauptangeklagte zeigte sich geständig. Er wurde außerdem schuldig gesprochen, Fotos und Videos seiner Frau, seiner Tochter und Schwiegertöchter ohne deren Wissen aufgenommen zu haben.

Die verhängten Haftstrafen der 50 Mitangeklagten reichen von drei bis 15 Jahren. Ein Teil von ihnen muss jetzt direkt ins Gefängnis. Einige Verteidiger der Mittäter kündigten Berufung an.

IMAGO/ NurPhoto

Aufgedeckt: Auf "Telegram" tummeln sich Schänder wie Dominique Pelicot

Unter Dominique Pelicots Mittätern finden sich Journalisten, Informatiker und Krankenpfleger. Von den Vergewaltigungen, die Gisele Pelicot in betäubtem Zustand erleiden musste, gibt es nicht weniger als 20.000 Fotos und Videos. CNN veröffentlichte überdies Nachrichten, die Dominique Pelicot mit anderen Männern in Internetforen ausgetauscht hatte und mit denen er diese ermutigte, sich an seiner Frau zu vergehen.

Nebenklageanwalt Antoine Camus sagte: „Jeder hat in seinem Maß, auf seinem Niveau zu dieser Monstrosität, zu diesem Martyrium dieser Frau beigetragen.“

Erst gestern, Mittwoch, wurde dank des Rechercheteams von “STRG_F” bekannt, dass Nutzer sich in Dutzenden “Telegram”-Gruppen darüber austauschen, wie sie Frauen betäuben und missbrauchen können. Aufnahmen der Vergewaltigungen werden anschließend geteilt. STRG_F hat entsprechende Chatverläufe, Fotos und Videos dokumentiert.