„Das war eine bahnbrechende Operation, die uns einen Schritt näher bringt, die Krise des Organmangels zu lösen“, erklärte der Chirurg Bartley Griffith, der das Schweineherz eingesetzt hatte. „Wir wollen vorsichtig vorangehen. Aber wir sind auch optimistisch, dass diese weltweit erste Operation Patienten künftig eine wichtige neue Option geben wird.“

Gentechnisch manipuliertes Herz

Berichten zufolge litt der Patient (57) an einer Herzerkrankung im Endstadium. Die Transplantation des Schweineherzens sei die „einzige“ Behandlungsoption gewesen. Denn der Mann sei nicht für eine herkömmliche Organtransplantation zugelassen worden.

„Ich hatte die Wahl zu sterben oder diese Transplantation vorzunehmen“, sagte David Bennett. „Ich will leben. Ich weiß, es ist ein Versuch ins Blaue, aber es ist meine letzte Wahl.“ Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor eine Notfallzulassung für den Eingriff erteilt.

Frühere Versuche scheiterten, vor allem weil der Körper der Patienten das tierische Organ rasch abstieß. 1984 lebte ein Säugling 21 Tage lang mit dem Herzen eines Pavians. Doch dieses Mal war ein entscheidendes Detail anders. Das Schwein, von dem das Herz stammt, war genetisch verändert worden, um ein Gen zu eliminieren, dass einen bestimmten Zucker bildet. Dieser Zucker hätte sonst eine starke Immunreaktion des Patienten ausgelöst, was zu einer Abstoßung des Organs geführt hätte. Auch ein Gen, das zu einem übermäßigen Wachstum von Schweineherzgewebe geführt hätte, wurde „ausgeschaltet“. Insgesamt wurden vier Schweinegene eliminiert und sechs menschliche Gene in das Genom des Schweins eingefügt, um eine Abstoßung des Herzens durch Bennetts Körper zu verhindern.

(Agenturen/red)

Wegen des Mangels an menschlichen Spenderorganen setzt die Forschung große Hoffnung in die sogenannte Xenotransplantation – das Verpflanzen tierischer Organe. Verpflanzt werden bereits Herzklappen von Schweinen und Schweinehaut bei Verbrennungsopfern.