Laut Medienberichten hat die Polizei in Guatemala am Montag im Zuge von Ermittlungen wegen mutmaßlichen Kindesmissbrauchs fünf Regionalbüros der britischen NGO “Save the Children” durchsucht. Die guatemaltekische Staatsanwaltschaft hatte im April von den US-Behörden Informationen über die angebliche Beteiligung der Organisation am Schmuggel von Kindern über die Grenze angefordert, wie lokale Medien berichteten. “Save the Children” wies die Anschuldigungen zurück und betonte, dass trotz früherer Durchsuchungen zu Beginn des Jahres keine Beweise für Fehlverhalten gefunden wurden.

NGO weist Vorwürfe zurück

In einer Stellungnahme gegenüber der “BBC” erklärte “Save the Children”, dass sie “niemals den Transfer von Kindern oder Jugendlichen aus Guatemala unterstützt” habe. Die Organisation setzt ihre Zusammenarbeit mit den Behörden fort, um ihre Unschuld zu beweisen und die Rechte von Kindern zu wahren. Seit 1976 ist die britische Hilfsorganisation in Guatemala aktiv, nachdem ein verheerendes Erdbeben das Land getroffen hatte. “Save the Children” hat angekündigt, trotz der Vorwürfe ihre Arbeit fortzuführen und die höchsten Standards im Bereich Kinderschutz und -fürsorge einzuhalten.

Umstrittener Staatsanwalt Curruchiche

Die Razzien wurden von dem umstrittenen Staatsanwalt Rafael Curruchiche geleitet, dem vorgeworfen wird, zusammen mit anderen Juristen versucht zu haben, die Präsidentschaftswahlen vor einem Jahr für ungültig zu erklären und den Amtsantritt des Sozialdemokraten Arévalo zu verhindern. Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben ihn und seine Kollegen als “korrupt” und “undemokratisch” sanktioniert.