“Die Islamisierung des Landes schreitet weiter voran”, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Frankfurt, wie Kathpress meldet. Derzeit würden täglich rund 2.000 Christen und andere Minderheiten im Norden Syriens aus Angst vor islamistisch motivierten Übergriffen in von Kurden dominierte Gebiete fliehen, hieß es. Es gebe Kirchen, die “zugemauert oder verwüstet” würden.

Das Schulsystem sei bereits auf die strikte Befolgung islamistischer Regeln umgestellt worden, berichtet die Gesellschaft für Menschenrechte. Alle Mädchen, auch Angehörige nicht-muslimischer Minderheiten, müssten nun in der Schule ein Kopftuch tragen. “Die internationale Gemeinschaft darf sich von der neuen Regierung in Syrien nicht täuschen lassen. Zwar zeigt sie nach außen noch ein friedliches Gesicht, aber man darf nicht vergessen, dass sie aus bewaffneten islamistisch-jihadistischen Rebellen hervorgegangen ist, die für ihre Beziehungen zu (dem Terrornetzwerk) Al-Qaida und ihre barbarischen Aktionen bekannt sind”, erklärte der IGFM-Vorsitzende Edgar Lamm.

"Schleichender Prozess"

Er gehe zwar nicht davon aus, dass es Massaker geben werde. “Aber ich befürchte, dass es einen schleichenden Prozess geben wird, in dem radikale Islamisten syrische Minderheiten verfolgen und ermorden”, so Lamm. Bei ihren Besuchen müssten deutsche Regierungsmitglieder auf die Achtung der Menschenrechte – und besonders auf die der Frauen – hinweisen, betonte er anlässlich des Besuchs der deutschen Entwicklungsministerin Svenja Schulze in Damaskus.

Dass der aktuelle Machthaber Ahmed al-Sharaa dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot beim Besuch in Syrien die Hand gereicht habe, nicht aber der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, sei nicht nur ein politischer Affront. “Es ist klares Indiz dafür, dass die neuen Machthaber nicht bereit sind, ihre islamistische Sicht in Bezug auf die Frau hinter sich zu lassen”, so Lamm.

Angst vor strikt islamischer Regierung

Ein Bündnis islamistischer Milizen unter Führung von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hatte Anfang Dezember den langjährigen Diktator Bashar al-Assad in einer überraschenden Blitzoffensive gestürzt. Assad und seine Familie flohen nach Russland. In Syrien und in anderen Staaten wird befürchtet, die sunnitische HTS könnte dem Land mit seinen zahlreichen Minderheiten wie Drusen, Kurden, Christen und Schiiten nun eine strikt islamische Regierung aufzwingen. Die neue Führung in Syrien hat mehrfach erklärt, die religiösen Minderheiten würden geschützt. (APA/red)

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Kommentare

  • Amandeus sagt:

    Christoph Kardinal Graf Schönborn hat heute im Stephansdom ein “Herz für Flüchtlinge” gefordert – von den gegenwärtigen Verfolgungen in Syrien hat er natürlich geschwiegen!

  • Horizon sagt:

    Nach dem Sturz Assad hat man schon wenn man die Nachrichten gelesen hat geglaubt das Syrien jetzt eine Vorzeige Demokratie wird?

  • Schlögl sagt:

    Die Assads haben versucht die Islamisten kurz zu halten. Und jetzt bekommt die Mehrheit der Bevölkerung inklusive die von ihnen praktizierten Religionen, die Rechnung präsentiert.

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  • hödlmoser sagt:

    Na gut, dass sie den Assad verjagt haben! .

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  • Morgenmuffel sagt:

    Das mag schon so sein. Der Islam breitet sich rasant aus. Allerdings auch unter Beihilfe der EU und mit unseren Steuergeldern. Syrien und andere Länder werden mit Millionen Euro subventioniert. Dass das Geld vor Ort nicht dort ankommt, wo es eigentlich sollte, ist wohl jedem mit etwas Hausverstand klar. Also, entweder man unterstützt die Menschen professionell vor Ort und riskiert damit eine Menge oder man belässt die Entwicklung der betroffenen Länder ihnen selbst. Hilfe und Einmischung ist nicht immer eine wahre Hilfe.

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  • Dampfwalze sagt:

    Na dann hin mit euch um es zu verhindern , seid eh Demo Profis, oder könnt ihr nur aus der Ferne die Pappn aufzureissen. Ich glaube aber ihr habt Angst das dorthin abgeschoben wird und ihr euer Geschäftsmodell verliert.

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  • Andreas sagt:

    Was tun unsere Regierungen eigentlich genau? Ist Kalifat wirklich der Plan? Weil unterstützen tun sie das. Und zwar massiv. Warum auch immer.

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    1. Antwortender sagt:

      Die Europ. Regierungen haben das , was seit 2001 im UN-Papier, geplant war , mit dem Compact for Migration 2018 in Marokko unterschrieben und jetzt wird umgesetzt.
      Jede Bewegung von Migration, jedes einzelne Land, sogar Zahlen und Zeiträume stehen im UN-Papier Replacement Migration !! Der Deutsche Schriftsteller Uffkotte hat sich diesem Papier gewidmet, kurze Zeit später ist er leider von uns gegeangen. Unerwartet.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Merkwürdig.

    Wenn die FPÖ die selbe Warnung für Österreich ausspricht, dann bekommt sie keinerlei Unterstützung von dieser IGFM.··

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  • Fridolin sagt:

    Überintelligente halt…

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  • Fridolin sagt:

    Na solche “Schlaumis” aber auch…

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