Messerattacke: Schwarzfahrer sticht Schaffner nieder
Zu einem schrecklichen Vorfall ist es gestern in einem Zug in Norditalien gekommen: Weil zwei Nordafrikaner keinen Fahrschein haben, geraten die beiden Schwarzfahrer in Streit mit einem Zugbegleiter und stechen ihn brutal nieder.
Ein 44-jähriger Zugbegleiter wurde gestern im italienischen Regionalzug Genua-Busalla lebensbedrohlich verletzt. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 13:30 Uhr am Bahnhof Rivarolo, wo einige Zeugen des brutalen Angriffs die Polizei alarmierten. Laut Medienberichten wurde der Zugbegleiter niedergestochen, als er zwei Fahrgäste – einen 21-jährigen Ägypter und ein 16-jähriges Mädchen ausländischer Herkunft – aufforderte, ihre Fahrkarten vorzuzeigen.
Mutmaßliche Täter festgenommen
Als die beiden sich weigerten, ihre Fahrkarten zu bezahlen, hielt der Zugbegleiter den Zug an, um sie aussteigen zu lassen. Es kam zu einem Streit, in dessen Verlauf der 21-jährige Ägypter auf den Schaffner eingestochen haben soll. Dank der Beschreibung anderer Fahrgäste, die die Szene beobachtet hatten, konnten die Angreifer innerhalb weniger Minuten von den Carabinieri identifiziert und festgenommen werden.
Der junge Mann steht nun unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Das Opfer, das mittlerweile außer Lebensgefahr ist, erlitt zwei Stichverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Zugverkehr wurde für zwei Stunden eingestellt, um den Justizbehörden die Durchführung ihrer Ermittlungen zu ermöglichen.
Gewalt in Zügen nimmt immer weiter zu
Vizeministerpräsident Matteo Salvini äußerte sich auf X zu dem tragischen Vorfall: “Ich sende meine volle Solidarität an den verletzten Mann, der sich in einem ernsthaften Zustand befindet.” Die Verantwortlichen dürfen nicht ungestraft bleiben, mahnt Salvini. “Wir werden unsererseits weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit in Italien, insbesondere in den Zügen und an den Bahnhöfen, zu erhöhen”.
Bereits zu Beginn des Jahres verstärkte die italienische Regierung unter Giorgia Meloni die Sicherheitskontrollen im Zugverkehr. Salvini macht die jahrelange fehlerhafte Migrationspolitik für die aktuellen Zustände verantwortlich: “Anstelle von Toleranz und wahlloser Aufnahme müssen wir nach Jahren falscher Entscheidungen der Linken und offener Häfen zu klaren Regeln und gesundem Menschenverstand zurückkehren”, erklärte der ehemalige Innenminister.
Capotreno accoltellato da nordafricani senza biglietto su un convoglio arrivato alla stazione di Rivarolo, a Genova.
— Matteo Salvini (@matteosalvinimi) November 4, 2024
Piena solidarietà al ferito, attualmente in gravi condizioni.
E ora nessuna clemenza per i responsabili: gesti del genere non devono rimanere impuniti.
Da parte… pic.twitter.com/08VOA9KALg
Italienisches Bahnpersonal legt Arbeit nieder
Auch in Italien nimmt die Gewalt an Bahnhöfen und in Zügen immer weiter zu. Die Mitarbeiter der italienischen Zugunternehmen fordern nach mehreren Angriffen auf Personal schon lange mehr Sicherheit. Bereits Mitte Oktober kam es zu einem Streik des italienischen Bahnpersonals. Noch nicht einmal einen Monat später ist es erneut so weit. Wie italienische Medien berichten, legen Mitarbeiter mehrerer italienischer Zugunternehmen nach der brutalen Attacke gegen den Schaffner heute ihre Arbeit nieder.
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