Michael Ludwig (SPÖ) erhöht auf einmal den Druck: Den Drei-Stufen-Plan müsse man schneller umsetzen, fordert er
Noch vor kurzem war der Wiener Bürgermeister noch mit dem Plan zufrieden, nun geht ihm auf einmal alles zu langsam. Die von der Regierung geplanten drei Stufen müsse man zusammenfassen und “zeitnah” umsetzen, erklärt er. Gesundheitsminister Werner Mückstein (Grüne) verteidigt unterdessen den Kompromiss.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) drängt jetzt wieder auf raschere Maßnahmen gegen den Anstieg der Corona-Infektionen. Die “sehr stark steigenden Zahlen” würden eigentlich erfordern, dass man die drei geplanten Stufen zusammenfasst und “sehr zeitnah umsetzt”, sagte er laut Ö1-“Morgenjournal” am Samstag. Nach den Beratungen der Regierung mit den Landeshauptleuten am Mittwoch hatte er sich – nach Kritik am zu zaghaften Vorgehen im Vorfeld – noch zufrieden gezeigt.
Zunächst war Ludwig mit dem Paket noch zufrieden
“Ich freue mich, dass der konsequente Wiener Weg unterstützt wird”, hatte Ludwig da noch das geschnürte Maßnahmenpaket begrüßt. Jetzt ist er hingegen “überzeugt, dass wir sehr viel konsequenter vorgehen müssen”. Er glaube, man könne nicht zuwarten, “Einschleifregelungen” seien nicht mehr angebracht, sagte er am Samstag im “Morgenjournal”.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verteidigte den gefassten Plan mit dem Hinweis darauf, dass Beschlüsse nur umgesetzt würden, wenn sie auf breiter Basis getroffen werden. Dass in Stufe 2 und 3 Maßnahmen erst sieben Tage nach Überschreiten der Grenzwerte in Kraft treten – was reihum für viel Kritik gesorgt hat – begründete er damit, dass dies “transparent” sei. Es brauche Zeit, bis die Maßnahmen der Bevölkerung kommuniziert werden können.
Die drei Stufen im Überblick
Der am Mittwoch verlautbarte Plan sieht drei Stufen vor, abhängig von der Auslastung der Intensivstationen. Ab 15. September bzw. bei zehn Prozent Intensiv-Auslastung gilt wieder FFP2-Maskenpflicht dort, wo aktuell Mund-Nasenschutz vorgeschrieben ist (also Geschäften für den täglichen Grundbedarf) – und für Ungeimpfte im gesamten Handel. Zudem gilt “3G” dann schon für Veranstaltungen ab 25 Personen, Antigen-Tests sind nur noch 24 Stunden gültig.
Stufe 2 (die Anfang Oktober erwartet wird) tritt sieben Tage nach Überschreiten der 15-Prozent-Auslastung in Kraft: In der Nachtgastronomie und bei Veranstaltungen ohne Sitzplätze mit mehr als 500 Besuchern gilt 2G, nur Geimpfte oder Genesene dürfen hinein. Sollten mehr als 20 Prozent der Intensivbetten Corona-belegt sein, verlieren – sieben Tage danach – in Stufe 3 Antigentests gänzlich ihre Gültigkeit in “3G”-Bereichen, Zutritt ist nur noch für Geimpfte, Genesene und mit PCR-Test möglich. (APA/Red)
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