Es wird immer schlimmer: Die sexuelle Gewalt junger Migranten gegen österreichische Frauen eskaliert. Doch die Justiz scheint die Verdächtigen weiterhin mit Samthandschuhen anzufassen.

Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen insgesamt sieben Beschuldigte unter anderem wegen Vergewaltigung, Nötigung, Einbruchsdiebstahl und Brandstiftung – der exxpress berichtete. Vier von ihnen sollen im Jänner 2025 die Wohnung der Lehrerin angezündet haben, die zuvor vergewaltigt und mit Bildmaterial erpresst worden war.

Ein Verdächtiger (14) auf Bewährung frei, vier in U- bzw. Strafhaft

Wie die Sprecherin des Landgerichts, Christina Salzborn, am Montagmittag bestätigte, wurde ein Tatverdächtiger (14) vor wenigen Tagen gegen Bewährungsauflagen auf freien Fuß gesetzt. Er musste sich verpflichten, keinen Kontakt zu den anderen Verdächtigen und dem Opfer aufzunehmen, an seiner Wohnanschrift zu bleiben, mit den Behörden zu kooperieren und seine Ausbildung fortzusetzen. Vier Beschuldigte im Alter zwischen 15 und 17 Jahren befinden sich hingegen weiterhin in Untersuchungs- bzw. Strafhaft.

Die Lehrerin, die von den Jugendlichen vergewaltigt und erpresst worden sein soll, wurde in der vergangenen Woche unterdessen kontradiktorisch als Zeugin einvernommen. In der mehrstündigen Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft bekräftigte die 29-Jährige ihre bei der Polizei gemachten Aussagen.

Es begann mit einer legalen (!) Affäre

Alles begann im Jänner 2024: Die  Lehrerin hatte eine Affäre mit einem ehemaligen Schüler, den sie in Geografie unterrichtet hatte. Der Bub war damals 17 Jahre alt. Gegen die Pädagogin wird in diesem Zusammenhang nicht strafrechtlich ermittelt, wie Staatsanwaltschaftssprecherin Nina Bussek mitteilte: Der Sex sei einvernehmlich gewesen, der Jugendliche alt genug und es lägen auch sonst keine Umstände vor, die an einen Tatbestand des Sexualstrafrechts denken ließen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft lag auch kein Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses (§ 212 StGB) vor, da die Frau den Jugendlichen nicht mehr unterrichtete, als sie mit ihm intim wurde.

Im Mai wurde die Betroffene jedoch von Freunden des 17-Jährigen belästigt, die sie über Instagram kontaktierten. Zwei von ihnen waren ehemalige Schüler, einer von ihnen forderte die Lehrerin in einer Textnachricht wörtlich auf, ihn “im Bett zu unterrichten”.

Lehrerin hatte Angst: Burschen waren bereits in Haft

In der Folge kam es zu zwei mutmaßlichen Vergewaltigungen in der Wohnung der Frau. Nach ihren Angaben wurde sie auch gezwungen, Drogen für die Gruppe zu finanzieren und teilweise gemeinsam mit den Jugendlichen zu konsumieren. Außerdem wurde der 29-Jährigen Geld von ihrem Bankkonto abgepresst.

Mit heimlich aufgenommenen Videos und Fotos, die sie mit den Minderjährigen zeigten, wurde die Frau unter Druck gesetzt. Sie befürchtete, dass der Schuldirektor davon erfahren könnte. Darüber hinaus habe sie Angst vor den Burschen gehabt, von denen zwei trotz ihres jugendlichen Alters bereits über Hafterfahrung verfügten und damit geprahlt hätten, schon einmal im Gefängnis gewesen zu sein.

Der Bub, mit dem die Lehrerin eine mehrmonatige Affäre hatte, befindet sich übrigens nicht in Haft. Er soll weder an den Vergewaltigungen noch an der Brandstiftung beteiligt gewesen sein. Aus Sicht der Justiz liegen bei ihm derzeit keine Haftgründe vor.

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