Vorläufiger Schlussstrich im Affären gebeutelten Brucknerhaus in Linz: Dietmar Kerschbaum muss mit sofortiger Wirkung und trotz eines laufenden Vertrages bis 2027 seinen Hut nehmen. Zu gravierend die Vorwürfe gegen den Intendanten, die Generalversammlung der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) folgte dem Aufsichtsrat und setzte den künstlerischen Leiter vor die Tür. Eine Konsequenz aus umstrittenen Geschäften und das Ergebnis einer Compliance-Prüfung.

Kerschbaum wird schwerer Verfehlungen beschuldigt: Diese betreffen In-sich-Geschäfte, Nebentätigkeiten und Nebenbeschäftigungen, Dienstreisen, Spesen, Vergabevorgänge. Außerdem attestierten ihm Wirtschaftsprüfervon KPMG  laut dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) “ein den Compliance-Richtlinien völlig widersprechendes Führungsverhalten”.

Kerschbaum will vors Arbeitsgericht ziehen

Kerschbaum selbst spricht von Rufmord. Gegenüber dem ORF sagte er: „Diese ganzen Vorwürfe lasse ich mir überhaupt nicht gefallen und werde natürlich gerichtlich vorgehen, das ist mein gutes Recht. Und wie gesagt, da wird es aufs Arbeitsrechtsmäßige hingehen, und da denke ich mir, da haben wir eine wirklich neutrale, in unserem Rechtsstaat funktionierende Organisation, und da werden wir klagen.“

Inwieweit auch strafrechtliche Schritte gesetzt werden, muss noch geklärt werden. Das mit der heiklen Personalie betraute Kontrollamt hat jedoch dazu geraten, einzelne Vorgänge während der Intendanz von Kerschbaum der Staatsanwaltschaft zu Prüfung zu übermitteln. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Im Brucknerhaus hängt der Haussegen gewaltig schief.Wikipedia/NeoUrfahraner