Für viele Passanten war klar: Das muss islamistische Propaganda sein; Assoziationen zu Extremisten, Taliban oder dem sogenannten Islamischen Staat waren sofort gegenwärtig.

Doch hinter der plakativen Provokation steckt keine Terrorzelle, sondern ein Künstler. Mit einer Aktion, die alles andere als unbemerkt blieb – und nun auch die Polizei beschäftigt.

Denn die Angst vor wachsendem religiösen Fanatismus beschäftigt derzeit zahlreiche Menschen – in Österreich ebenso wie in anderen europäischen Staaten.

Taktlose Plakate als Kunstaktion

In Deutschland gingen im Vorjahr Tausende Zuwanderer auf die Straße und forderten ein Kalifat – ein Bild, das in Österreich lange undenkbar schien.

Vor diesem Hintergrund wirkt die Wiener Plakataktion wie ein Streich, der zur schlechtesten Zeit kommt. Eine „Kunstaktion“, wie es der Urheber versteht, wird für die Bevölkerung schnell zur Nervenprobe.

Wiener Polizei musste einschreiten

Die Reaktion der Behörden ließ nicht lange auf sich warten. Die Wiener Polizei bestätigte: „Die Plakate wurden bereits entfernt. Es sollte eine Werbung für eine Veranstaltung sein, die jedoch an der beworbenen Örtlichkeit nicht stattgefunden hat.“

Auf die Frage nach einer möglichen Strafbarkeit erklärt die Polizei außerdem: „Der Inhalt ist grundsätzlich nicht verboten. Eine Forderung nach einem Kalifat kann nur dann relevant werden, wenn sie mit Gewaltaufrufen oder anderen strafbaren Inhalten verbunden ist.“