Mittlerweile fünf Tote und ein Überlebender bei Lawinenabgang in Tirol
Die Zahl der Toten nach dem Lawinenabgang an der Schweizer Grenze um 13.40 Uhr wuchs auf fünf. Bei einem weiteren Abgang in Sölden wurden fünf Wintersportler verletzt. Seit Donnerstag gingen 50 Lawinen in Tirol nieder.
Bei einem Lawinenabgang an der tirolerisch-schweizerischen Grenze in Spiss (Bezirk Landeck) sind am Freitag fünf Skitouren-Geher ums Leben gekommen. Ein weiteres Mitglied der sechsköpfigen Gruppe überlebte und wurde ins Krankenhaus in die Schweiz geflogen. Die Identität der Opfer war vorerst nicht bekannt. Das Schneebrett ging bei der Fließer Stieralpe ab und damit im freien Gelände. Wodurch die Lawine ausgelöst worden war, blieb noch unklar.
Weiteres Lawinenunglück in Sölden
Ein zweites größeres Lawinenunglück ereignete sich indes am Rettenbachferner in Sölden im Tiroler Ötztal. Dabei ging eine Lawine vom freien Skiraum auf eine Piste ab. Fünf Wintersportler wurden verschüttet und lebend geborgen, hieß es von der Leitstelle. Sie wurden in die Klinik nach Murnau in Bayern, in das Krankenhaus Zams, in die Sportklinik in Sölden sowie zu einem Arzt gebracht. Die Identitäten waren auch hier noch unklar. Der Chef der Söldener Bergbahn Jakob Falkner erklärte, dass das Schneebrett offenbar von den Wintersportlern selbst im Gelände ausgelöst worden sei.
Stufe drei der Lawinengefahren-Skala
In Tirol ereignen sich seit Donnerstag ungewöhnlich viele Lawinenabgänge. In den vergangenen 48 Stunden zählte die Leitstelle über 50 Lawinenunfälle, bei denen größtenteils keine Personen zu Schaden gekommen waren. Nach den heftigen Niederschlägen der vergangenen Tage herrschte am Freitag im Bundesland Stufe drei der fünfteiligen Lawinengefahren-Skala. Bei dieser Stufe passieren gewöhnlich die meisten Lawinenunfälle.
Der Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, zeigte sich am Freitag “wütend und enttäuscht”. Man könne nicht mehr tun, als ständig zu appellieren, bei solchen Verhältnissen und bei wenig Erfahrung auf Skitouren zu verzichten. Mair mahnte die Wintersportler vor allem, sich nicht nur die Gefahrenstufe anzuschauen. Sie müssten stattdessen auch das “Kleingedruckte” komplett lesen, also den gesamten Text des Lawinenwarndienstes, der eine “Informationspyramide” darstelle.
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