Nach Drohung gegen Oktoberfest: Polizei findet Handgranaten & Sprengstoff-Fallen
Großalarm in München! Das Oktoberfest bleibt am Mittwoch wegen einer akuten Bedrohungslage vorerst geschlossen. Die Polizei prüfte zwischenzeitlich sogar einen Zusammenhang mit der Antifa. Die Polizei ist mit über 500 Beamten im Einsatz.
Nach einem Familiendrama im Stadtteil Lerchenau gibt es eine Sprengstoff-Drohung gegen die Wiesn. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Es gibt eine aktuelle Bedrohungslage für das Oktoberfest.“ Das Volksfest bleibt mindestens bis 17 Uhr geschlossen.
In einer Mitteilung der Polizei heißt es dazu: „Im Rahmen der ersten Ermittlungen wurde zudem im Umfeld des Tatorts ein vom Tatverdächtigen verfasstes Schreiben aufgefunden. Dieses enthielt eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest.“
Explosionen und Schüsse
Die Polizei durchsucht im Zusammenhang mit dem laufenden Großeinsatz derzeit eine Wohnung in Starnberg. Dort sollen Handgranaten, Stolperdraht und Sprengfallen gefunden worden sein.
Bereits seit dem frühen Mittwochmorgen sind Polizei, Feuerwehr und Spezialeinheiten auch im Münchener Stadtteil Lerchenau im Einsatz. Dort soll ein Mann seinen Vater erschossen haben, seine Mutter (81) und eine 21-Jährige wurden verletzt. „Sie befinden sich zur Behandlung im Krankenhaus“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung.
Ein Wohnhaus brannte, es gab mehrere Explosionen und Schüsse. Mindestens drei Fahrzeuge brannten im direkten Umfeld aus. Unweit des Brandortes wurde der Tatverdächtige mit Schussverletzungen tot aufgefunden. Die Polizei schreibt dazu: „Vorläufigen Erkenntnissen zufolge hat sich der Tatverdächtige in der Nähe des Lerchenauer Sees suizidiert. Der Tatverdächtige führte einen Rucksack mit sich, in dem sich nach jetzigem Stand eine Sprengvorrichtung befindet, die zunächst entschärft werden muss.“
Alarm im Wohngebiet: Polizei entschärft Sprengfallen
Bei dem Toten soll es sich nach NIUS-Informationen um Martin P. handeln. Offenbar hat er sein Elternhaus im Norden der Stadt mit Sprengsätzen präpariert und in Brand gesetzt. Anschließend soll er sich selbst getötet haben. Mittwochmittag wurde bekannt, dass zwei weitere Personen in dem Haus im Münchener Norden verletzt aufgefunden und geborgen wurden.
Die Polizei hatte am Mittwoch auch gegenüber NIUS von „Familienstreitigkeiten“ als Hintergrund des Dramas im Wohngebiet gesprochen. Demnach habe der Tote sein Elternhaus in Brand gesetzt, nach NIUS-Informationen könnten Erbstreitigkeiten Hintergrund der Tat sein.
Bei dem Toten wurde ein Rucksack gefunden, der offenbar Sprengfallen enthält – der Leiche näherte sich die Polizei nur mit äußerster Vorsicht. Entschärfer sind vor Ort, der Bereich ist großräumig abgesperrt. Der See, an dem der tote Tatverdcähtige entdeckt wurde, liegt nur wenige Minuten vom Wohnhaus, das am frühen Morgen brannte, entfernt.
„Antifa heißt Angriff“
Mittwochmittag hieß es dann zudem, die Polizei prüfe einen Zusammenhang mit der Antifa. Auf der Website indymedia.org war am frühen Morgen eine Erklärung gepostet worden. Titel: „Antifa heißt Angriff“ (siehe Foto unten). Darin hieß es: „In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus.“
Inzwischen behauptet die Münchner Polizei laut Münchener Merkur: In Verbindung mit dem Großeinsatz in der Lerchenau wird NICHT gegen die Antifa ermittelt. Zunächst waren entsprechende Ermittlungen allerdings von der Polizei bestätigt worden. Unser Partner-Portal NIUS hakte nach, eine Polizeisprecherin ausweichend: „Dazu kann ich Ihnen leider nichts sagen.”
Auf X erklärte die Polizei München anschließend final: „Nach aktuellem Stand der Ermittlungen handelt es sich bei dem Post auf Indymedia um Trittbrettfahrer. Seitens des Tatverdächtigen besteht kein Bezug zur Antifa.“
Fakt ist: Das Oktoberfestgelände soll nun so schnell wie möglich von einer großen Anzahl Sprengstoffspürhunden abgesucht werden. Die Tiere müssen das Gelände mehrfach absuchen, teilte die Polizei mit.
Polizei warnte Bürger vor „extremer Gefahr“!
Fast zeitgleich ließ die Polizei München eine amtliche Gefahrenmeldung auf Smartphones verschicken. Der Hinweis sprach von „extremer Gefahr“! In einer späteren Mitteilung erklärten die Beamten: „Aktuell gibt es keine Hinweise, dass an anderen Orten in München eine Gefahr besteht.“
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte am frühen Mittwochmorgen erklärt, es liege ein Brief des Täters vor, den man ernst nehmen müsse. Sicherheit habe Vorrang, daher bleibe die Wiesn bis mindestens zum Nachmittag geschlossen.
Rund um den Einsatzort Lerchenauer Straße ist das Gebiet weiträumig abgesperrt. Anwohner und Autofahrer werden gebeten, den Bereich zu meiden. Auch die nahegelegene Grund- und Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße bleibt heute geschlossen.
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NIUS erschienen.
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