Nach mehreren Explosionen und Schüssen im Münchner Stadtteil Lerchenau prüft die Polizei einen möglichen Zusammenhang mit dem Oktoberfest. Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte, das Risiko sei zu groß, weshalb das Oktoberfest frühestens am Nachmittag wieder öffnen werde.

Polizei prüft Antifa-Zusammenhang

Seit dem frühen Mittwochmorgen sind Polizei, Feuerwehr und Spezialeinheiten in München im Einsatz. Ein Wohnhaus brannte, es gab mehrere Explosionen und Schüsse. Unweit des Brandortes wurde ein Mann mit Schussverletzungen tot aufgefunden. Die Polizei prüft derzeit, ob es einen möglichen Zusammenhang mit dem Oktoberfest gibt – das Volksfest bleibt mindestens bis 17 Uhr geschlossen.

Laut eigenen Angaben prüft die Polizei außerdem einen Zusammenhang mit der Antifa. Auf der Website indymedia.org wurde am frühen Morgen ein Text gepostet mit dem Titel „Antifa heißt Angriff“. Darin hieß es: „In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus.“

NiUS/NiUS

Der Polizei sei das bekannt und sie prüfe wie bei allen anderen Hinweisen auch hier einen Zusammenhang, teilte ein Polizeisprecher mit.

Am Mittwochvormittag wandte sich Münchens Oberbürgermeister mit dramatischen Worten an die Öffentlichkeit: „Es gibt eine aktuelle Bedrohungslage für das Oktoberfest.“:

Erbstreitigkeiten als Hintergrund für Brand in Wohngebiet?

Nach ersten Erkenntnissen hatte der Tote, Martin P., sein Elternhaus im Norden der Stadt mit Sprengsätzen präpariert und in Brand gesetzt. Anschließend soll er sich selbst getötet haben. Erbstreitigkeiten mit seinen Eltern könnten der Grund dafür gewesen sein. Bei ihm wurde ein Rucksack gefunden, der möglicherweise weitere Sprengfallen enthält. Entschärfer sind vor Ort, der Bereich wird großräumig abgesperrt.

Der See, an dem die Leiche entdeckt wurde, liegt nur wenige Minuten vom brennenden Wohnhaus entfernt. Eine weitere Person gilt derzeit als vermisst, von ihr soll jedoch keine Gefahr ausgehen.

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und bestätigte, dass auch ein Bezug zur Theresienwiese geprüft wird. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte laut BR, es liege ein Brief des Täters vor, den man ernst nehmen müsse.

Rund um den Einsatzort Lerchenauer Straße ist das Gebiet weiträumig abgesperrt. Anwohner und Autofahrer werden gebeten, den Bereich zu meiden. Auch die nahegelegene Grund- und Mittelschule bleibt heute geschlossen.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS erschienen.