Seit dem Skiunfall 2013 schützen Angehörige und Angestellte den früheren Formel-1-Star konsequent vor öffentlicher Aufmerksamkeit. Umso einschneidender wirkt das Vorgehen der Täter.

Managerin beschreibt Vertrauensverlust

Wie 20 Minuten berichtete, schilderte Sabine Kehm vor dem Wuppertaler Landgericht, wie der Vorfall das Verhältnis der Familie zu Mitarbeitenden verändert hat. “Der Vertrauensbruch hat dazu geführt, dass die Familie den Leuten, die für sie arbeiten, mit mehr Abstand gegenübertritt, dass sie vorsichtiger ist”, sagte sie im Berufungsprozess.

„Extrem perfide“ – deutliche Worte von Sabine Kehm

Kehm zeigte sich empört über das Vorgehen: “Ich finde es persönlich extrem perfide, dass man das Leid so ausnutzen will”. Auch persönliche Konflikte könnten kein Motiv liefern: “Selbst wenn man sich trennt und nicht glücklich darüber ist, dann rechtfertigt das so etwas nicht. Corinna verfolgt das schon mit Verbitterung”.

Zudem verwies sie auf den zusätzlichen Druck durch Medien: “Es ist doch klar, dass gewisse Medien wieder Fotografen an das Gelände schicken. Man wird da so ein Stück weit unfrei”.

Urteile und weitere Verhandlung

Der mehrfach vorbestrafte Haupttäter erhielt drei Jahre Haft. Ein früherer Sicherheitsmann wurde wegen Beihilfe zu zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldauflage verurteilt.

Da Staatsanwaltschaft und Verteidigung Berufung einlegten, wird der Fall vor dem Landgericht weiterverhandelt. Das Urteil gegen den Sohn des Hauptangeklagten – sechs Monate Bewährung – ist rechtskräftig. Drei weitere Verhandlungstage sind bis Anfang Dezember geplant.