Nach Sicherheitsleck bei Festspielen: Aktivist schildert „leichtes Eindringen“
Trotz angeblich strenger Vorkehrungen gelang es Palästinenser-Anhängern, die Eröffnung der Salzburger Festspiele massiv zu stören. Mehrere Eindringlinge hatten ungewöhnlich viel Zeit, bevor die Sicherheitskräfte eingriffen.
David Sonnenbaum zeigt sich auch Tage später noch verwundert: „Echt überraschend, wie leicht das alles war“, sagte der 37-Jährige im Gespräch mit der Krone. Gemeinsam mit fünf Mitstreitern stürmte er die Bühne und Arkaden der Felsenreitschule. Erst nach Minuten griffen Sicherheitskräfte ein. „Wir hatten ungewöhnlich viel Zeit“, so Sonnenbaum.
Wie die Gruppe so problemlos in das Gebäude kam? „Wir sind durch einen Nebeneingang hinein, die Tür stand offen“, betont Sonnenbaum. Kontrollen habe es keine gegeben. Schwarz gekleidet hätten die Aktivisten wie Mitarbeiter gewirkt. Auch gefälschte Ausweise mit der Aufschrift „Salzburger Festspeiben“ seien unbeanstandet geblieben. „Bei konsequenten Kontrollen wären wir niemals hineingekommen.“
Eine propalästinensische Protestaktion gegen dem #Völkermord in #Gaza bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele. pic.twitter.com/y9K0EMO0BF
— Rashad Alhindi (@RashadAlhindi) July 26, 2025
Kunstblut und Transparente
Unter ihrer Kleidung versteckten die Aktivisten mehrere Transparente. Während der Rede von SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler trat Sonnenbaum zudem mit Kunstblut an den Händen auf und störte die Veranstaltung lautstark.
Nach dem Eklat reagierten die Verantwortlichen: Künftig soll es mehr Kontrollen an allen Eingängen geben, Besucher müssen mit längeren Wartezeiten rechnen. Zudem wird zusätzliches Aufsichtspersonal eingesetzt, Mitarbeiter müssen ihre Ausweise sichtbar tragen.
Salzburger Festspiele: Während der Rede von Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) kam es mehrmals zu Störaktionen von Aktivisten in der Felsenreitschule. https://t.co/lJhhIVUEdP pic.twitter.com/7ZL3WLPjYi
— Kronen Zeitung (@krone_at) July 26, 2025
Ermittlungen laufen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Beteiligte. Drei Aktivisten stehen unter Verdacht der Urkundenfälschung, ein weiterer wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt – bei der Amtshandlung wurde ein Polizist verletzt.
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