Wie die Lokalzeitung schreibt, gerieten beide während eines Fußballspiels in Streit, wobei unklar ist, worum genau es in dem Zwist ging. Der 16-jährige Jugendliche wurde bei dem Angriff leicht am Arm verletzt, weil “andere Jugendliche eingriffen und den Angreifer entwaffneten”. Die Polizei konnte das Messer beschlagnahmen. Laut eines Polizeisprechers handelte es sich bei der Tatwaffe um ein kleines Taschenmesser, das gut in eine Hosentasche passt.

Täter könne aufgrund seines Alters "keine Tat schuldhaft begehen"

Der 13-Jährige, der als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland kam, wurde nach dem Vorfall seinen Sorgeberechtigten übergeben. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass es gegen den Jugendlichen kein Strafverfahren geben werde, weil dieser “keine Tat schuldhaft begehen” könne, so NIUS. Der 13-Jährige war zuvor nicht wegen Gewalt-, wohl aber wegen eines Eigentumsdelikts polizeibekannt. Aufgrund der Tatsache, dass der Junge strafunfähig und jünger als 14 Jahre alt sei, könne man keine Auskunft über den Zeitpunkt der Ankunft in Deutschland, den aufenthaltsrechtlichen Status und die Nationalität geben.

Auch das Opfer hat Migrationshintergrund

Der Vorfall ereignete sich auf einem frei zugänglichen Bolzplatz, der direkt an einen Spielplatz grenzt. Die Polizei betont, dass der Streit ohne besonderen Hintergrund während des Spielens entstanden sei und keine Vereinsmitglieder der örtlichen Vereine involviert waren. Beide Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund und leben in verschiedenen Orten. Die unterschiedlichen Nationalitäten seien aber nicht ausschlaggebend für den Streit gewesen, teilte die Polizei gegenüber NIUS mit.

Erst im April kam es im Allgäu zu einer schweren Messerattacke. Damals stach ein 34-jähriger Syrer mit niederländischer Staatsbürgerschaft auf ein vierjähriges Kind im Supermarkt ein. Zeitgleich nahm die Generalbundesanwaltschaft im 19 Kilometer entfernten Isny einen Syrer fest, weil er sich zwischen 2012 und 2015 an Kampfhandlungen des “Islamischen Staates” (IS) beteiligt haben soll.

Angesichts der steigenden Anzahl von Messerangriffen im öffentlichen Raum hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kürzlich angekündigt, das Waffenrecht zu verschärfen. Sie plant, den Umgang mit Messern weiter einzuschränken und mögliche gesetzliche Verbote zu prüfen, um die Sicherheit zu erhöhen.