Nächste Flüchtlingswelle? Neuerlicher Ansturm von Migranten auf Süditalien
Hunderte von Migranten sind am Samstag in Süditalien eingetroffen. Viele wurden zuvor von NGO-Schiffen wie “Ocean Viking” aufgeschnappt. In Italien sind die “Rettungsaktionen” hochumstritten. Die in den Umfragen führende Politikerin Giorgia Meloni verspricht, dieses Treiben zu beenden, sollte sie Italiens erste Ministerpräsidentin werden.
21 Boote mit insgesamt 478 Menschen an Bord sind am Samstag auf der süditalienischen Insel Lampedusa eingetroffen. Die Migranten sind von Tunesien abgefahren. Sie wurden im Flüchtlingslager der italienischen Mittelmeerinsel untergebracht.
Zuvor waren sie von der Nicht-Regierungsorganisation SOS Mediterranee im Mittelmeer aufgeschnappt worden. Die Crew der “Ocean Viking” nahm bei ihrem fünften Einsatz binnen 36 Stunden fast 60 Menschen von einem überfüllten Holzboot an Bord, wie die Organisation mitteilte. In Summe befinden sich auf der “Ocean Viking” 355 Migranten, berichtet SOS Mediterranee.
Die meisten kommen von der nordafrikanischen Küste
Im sizilianischen Hafen von Messina traf am Samstag darüber hinaus das spanische Schiff “Open Arms Uno” mit 99 Menschen an Bord – darunter Minderjährige – ein. Sie waren in den vergangenen Tagen zuvor vor der sizilianischen Küste geholt worden. Die Migranten stammen aus Ägypten, Bangladesch, dem Sudan, Nigeria, Marokko, Pakistan, Syrien und dem Tschad, teilten die italienischen Behörden mit.
92 Migranten trafen am Samstag außerdem an Bord eines Segelbootes in der süditalienischen Region Apulien ein. Auch in der Region Kalabrien landeten seit Freitag über 200 Migranten. Die Menschen legen meist von den Küsten Nordafrikas ab, aus Libyen oder Tunesien, um über das Mittelmeer in die EU zu gelangen.
In Italien sind die Einsätze der NGOs mittlerweile hoch umstritten. Die in Umfragen führenden Rechtsparteien – allen voran Giorgia Meloni von den “Brüdern Italiens” – versprechen im laufenden Wahlkampf, die Ankünfte von Migranten in dem Mittelmeerland unterbinden zu wollen, sollten sie nach dem 25. September die Regierung stellen.
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