Neue Details zum Mord an Liana: Täter trotz dreifachem Polizei-Kontakt freigelassen
Trotz mehrfacher Auffälligkeiten wurde Muhammad A. nicht festgenommen. Am selben Tag, kurz vor dem Mord, belästigte er Bürger im Rathaus und erhielt einen Platzverweis. Doch anstatt ihn zu verhaften, konzentrierten sich die Behörden darauf, ihre Fehler zu vertuschen und den Zusammenhang zwischen den Vorfällen zu leugnen.
Der Mord an Liana sorgt für immer mehr Fragen: Muhammad A. war mehrfach auffällig – sowohl am Tatort als auch in einer Flüchtlingsunterkunft, und dennoch wurde er von der Polizei nicht festgenommen. Trotz seiner aggressiven Ausbrüche und der Tatsache, dass er die Leiche des Mädchens kannte, ließ man ihn laufen. Warum schöpfen die Ermittler keinen Verdacht?
Täter randalierte mehrfach - Polizei schritt nicht ein
Zweimal hätten die Ermittlungsbehörden den mutmaßlichen Täter fassen können. Direkt am Tatort und später in der Flüchtlingsunterkunft. Er zeigte alle Zeichen eines Verdächtigen: Er wusste, wo sich die Leiche befand, stand unter Alkoholeinfluss, befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand und verhielt sich so aggressiv, dass sein Umfeld zweimal innerhalb eines Tages die Polizei rief. Deutlicher, so müsste man meinen, kann ein Täter kaum auf sich aufmerksam machen. Dennoch nahm die Polizei den Täter zweimal nicht fest.
Randalieren im Rathaus und Vertuschung der Polizei
Muhammad A. soll am Tag des Mordes in einem öffentlichen Gebäude Bürger und Behördenmitarbeiter bespuckt und belästigt haben und erhielt dafür von der Polizei einen Platzverweis. Doch anstatt den Mann festzunehmen, fokussierten sich die Behörden darauf, ihre massiven Ermittlungsfehler zu vertuschen und Berichte über einen Zusammenhang zwischen den beiden Einsätzen als Falschinformation darzustellen. Sie drohten den Bürgern sogar mit rechtlichen Schritten, sollten diese im Netz über einen solchen Zusammenhang mutmaßen – und logen auch NiUS schriftlich über die Vorgänge an.
So fragte NiUS kurz nach der Tat, ob die beiden Polizeieinsätze miteinander in Verbindung gestanden hätten. Die Polizei antwortete am 18. August schriftlich: „Spekulationen über strafprozessuale Maßnahmen gegen konkrete Tatverdächtige entstammen den sozialen Medien und entbehren jeder Grundlage. In diesem Zusammenhang wurde auch fälschlicherweise ein Bezug zum nahegelegenen GDL Friedland (Flüchtlingsunterkunft, Anm. d. Red.) hergestellt. Richtig ist, dass die Polizei dort lediglich im Rahmen eines Rettungsdiensteinsatzes unterstützend tätig wurde und es weder ‚Festnahmen‘ noch ‚Razzien‘ gab.“
Frühere Ermittlungen und Lügen der Polizei
Offenbar hatte es bereits in der Vergangenheit Ermittlungen gegen den Iraker gegeben. Der Oberstaatsanwalt erklärte, dass die Polizei bereits „vor längerer Zeit“ eine DNA-Probe des Beschuldigten genommen hatte. Es lag also wohl in einem anderen Fall bereits ein Verdachtsmoment gegen den Mann vor.
Und auch in einer weiteren Sache log die Polizei gegenüber NIUS: Sie behauptete sieben Tage nach der Tat, dass sie „weiterhin von einem tragischen Unglück“ ausgehe. Dabei war, wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilte, am Tag nach der Tat eine Mordkommission eingerichtet worden, weil die Spuren an der Leiche auf eine gezielte Tötung hindeuteten.
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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