Die ÖBB-Konkurrentin Westbahn nimmt am 1. März ihren Betrieb auf der Südbahn auf, zunächst mit drei neuen Zuggarnituren. Ab 16. März soll die Strecke Wien–Villach fünf Mal täglich bedient werden – in rund 3:30 Stunden, dafür mit zusätzlichen Stopps in Wiener Neustadt, am Semmering, am Klopeiner See und in Pörtschach. Eine vierte Garnitur hätte das Angebot weiter ausbauen sollen, war aber nicht zu bekommen.

Kontingent für billige Tickets

Die Westbahn wird auf jeder Verbindung ein Kontingent an günstigen Tickets anbieten. Wie viele es genau sind, hängt vom erwarteten Reiseaufkommen ab. So soll eine Fahrt von Wien nach Graz ab 8,99 Euro, von Wien nach einer beliebigen Destination in Kärnten ab 18,99 Euro und von Graz nach Kärnten ab 8,99 Euro möglich sein. Der Vollpreis für eine Fahrt von Wien nach Graz beträgt 39,90 Euro und von Wien nach Klagenfurt 59,90 Euro. Die meisten Fahrgäste besitzen jedoch eine Ermäßigungskarte oder sind Senioren und zahlen somit weniger.

Bei der Westbahn ist man stolz darauf, dass mit jeder Online-Buchung ohne Preisaufschlag auch eine Sitzplatzreservierung verbunden ist. Wer mit dem Klimaticket fährt, kann ebenfalls ohne Aufpreis einen Sitzplatz buchen. Das organisatorische Problem, dass man mit zwei regionalen Klimatickets für die Steiermark und Kärnten nicht von Graz nach Villach fahren darf, kann die Westbahn allerdings nicht lösen, so Posch. Er sei aber zuversichtlich, dass hier „das letzte Wort noch nicht gesprochen ist”.

Ab 2030 Stundentakt

Ab Ende 2029/Anfang 2030, mit der Eröffnung des Semmeringtunnels, will die Westbahn im Stundentakt zwischen Wien und Klagenfurt fahren. Um die dafür nötigen Züge zu erhalten, müssen diese bereits 2026 bestellt werden. Die Ausweitung des Angebots ist nicht mit dem umstrittenen Ankauf von Garnituren des chinesischen Herstellers CRRC verknüpft; die Züge aus China werden künftig auf der Westbahnstrecke eingesetzt.

Auf der Südbahn werden zunächst für sechs Jahre Fahrzeuge des Herstellers Stadler geleast, die in Siebenbrunn gewartet werden sollen. Die Wartung soll über Nacht erfolgen, sodass die Züge kontinuierlich eingesetzt werden können. Posch erwartet eine Verfügbarkeit von 99,7 Prozent. Für die neue Verbindung wird die Westbahn rund 80 neue Jobs schaffen. Man sei auf der Suche nach Mitarbeitern, sagte Ramsbacher. Dazu kommen Investitionen und Personal von Stadler.