Neue Kronzeugin im Fall Anna? Anwalt prüft Wiederaufnahme!
Der „Fall Anna“ bekommt eine neue, brisante Wendung. Ein zweites Mädchen erhebt schwere Vorwürfe gegen dieselbe Gruppe – und könnte jetzt zum Schlüssel für eine Wiederaufnahme werden.
Eine 15-Jährige meldet sich als weiteres mutmaßliches Opfer der „Antonsplatz-Gang“ und schildert schwere Misshandlungen. Ihre Aussagen könnten den Freispruch der Beschuldigten im Fall Anna kippen, der Anwalt prüft die Wiederaufnahme – berichtet die Kronen Zeitung.
Zweites Opfer spricht von Missbrauch und Gewalt
Nach dem viel diskutierten Freispruch im „Fall Anna“ meldet sich nun eine weitere Jugendliche mit erschütternden Schilderungen. Die 15-jährige Lily aus Wien-Favoriten berichtet, ebenfalls in die Fänge der sogenannten „Antonsplatz-Gang“ geraten zu sein. Wie sie erzählt, sei sie über längere Zeit mehrfach missbraucht, geschlagen und mit dem Tod bedroht worden.
Besonders schwer wiegt ein weiterer Vorwurf: Lily sei von den Bandenmitgliedern gezwungen worden, andere Mädchen einzuschüchtern, die ebenfalls Opfer waren oder werden sollten. Unter diesen Betroffenen soll auch Anna gewesen sein. Lily beschreibt eine Szene in einem Schwimmbad, bei der sie Anna auf Druck der Gruppe attackieren musste. Wenige Tage später habe sie gesehen, wie Anna weinend und zitternd von den Tätern in einen verlassenen Raum gebracht wurde.
Diese Aussagen sorgen bei Annas Umfeld für Entsetzen – und werfen zugleich Fragen auf, warum die Jugendliche bislang im Verfahren keine Rolle spielte.
Warum wurde Lily nicht einbezogen?
Annas Mutter reagiert fassungslos auf die neuen Details. Sie fragt, warum Lily nach ihrer eigenen Anzeige gegen die Gruppe nicht auch zum Fall Anna befragt wurde. Aus ihrer Sicht hätten Lilys Aussagen jene ihrer Tochter stützen können – und womöglich den Prozessausgang verändert.
Zur Erinnerung: Ein Schöffensenat hatte im ursprünglichen Verfahren den Aussagen von Anna weniger Gewicht beigemessen als jenen der Beschuldigten und die Burschen freigesprochen. Kritiker sahen darin damals bereits ein Skandalurteil.
Jetzt prüft Annas Anwalt Sascha Flatz, ob die neuen Berichte rechtlich ausreichen, um bei der Generalprokuratur eine Wiederaufnahme anzuregen. Sollte es dazu kommen, könnte der „Fall Anna“ neu aufgerollt werden – mit Lily als möglicher Kronzeugin.
Für Anna selbst ist die Entwicklung ein weiterer Kraftakt. Laut der Mutter belasten die bisherigen Urteile die Aufarbeitung der Ereignisse schwer. Freunde der Familie haben daher ein Spendenkonto eingerichtet, um Anna zu unterstützen.
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