Wissenschaftler der Stanford University haben neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie mRNA-Covid-Impfstoffe in sehr seltenen Fällen zu Schäden am Herzmuskel führen können. Im Fokus steht die bekannte, wenn auch seltene Nebenwirkung Myokarditis – eine Entzündung des Herzmuskels, die vor allem junge Männer betrifft.

In der Studie analysierten die Forscher Blutproben von Geimpften sowie von Patienten, die nach der Impfung eine Myokarditis entwickelten. Dabei fanden sie erhöhte Werte zweier entzündungsfördernder Proteine, sogenannter Zytokine. Tierversuche zeigten anschließend, dass diese Botenstoffe bestimmte Immunzellen dazu bringen, in das Herzgewebe einzuwandern und dort Entzündungen auszulösen.

Keine gemeldeten Todesfälle in den USA

Laut offiziellen Angaben verläuft eine impfbedingte Myokarditis meist mild und heilt von selbst ab. Schwere Verläufe mit Spitalsaufenthalten sind selten, Todesfälle wurden in den USA bislang offiziell nicht bestätigt. Gleichzeitig weist die US-Gesundheitsbehörde CDC darauf hin, dass auch eine Covid-Infektion selbst das Risiko für Herzmuskelentzündungen erhöht.

Die Veröffentlichung fällt in eine Phase wachsender politischer und gesellschaftlicher Diskussionen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA untersucht derzeit Berichte über mögliche impfbedingte Todesfälle. Trotz der Kritik betonen die Forscher, dass mRNA-Impfstoffe entscheidend dazu beigetragen haben, schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle während der Pandemie zu verhindern.