Die in Wien gegründete Sigmund Freud Privatuniversität zählt heute zu den größten privaten Hochschulen des Landes. Mit einem klaren Fokus auf Medizin und Rechtswissenschaften ist sie längst international vernetzt und an mehreren europäischen Standorten präsent – darunter Linz, Berlin, Paris, Mailand und Ljubljana. Mit Tirol soll nun ein weiterer Knotenpunkt hinzukommen, der das bestehende Bildungsangebot sinnvoll ergänzt.

In Wörgl plant die Universität die Errichtung eines Campus für Humanmedizin, der im Vollausbau Platz für bis zu 1.200 Studenten bieten soll. Damit würde nicht nur die Zahl der Ausbildungsplätze steigen, sondern auch die regionale akademische Infrastruktur deutlich gestärkt.

Campus in Bahnhofsnähe geplant

Als möglicher Standort gilt ein Areal in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs – ein bewusst gewählter Ort, der sowohl Studierenden als auch Lehrenden eine hervorragende Anbindung bieten würde. Die Gespräche über die Flächennutzung laufen bereits seit rund einem Jahr, die Planungen sind weit fortgeschritten. Aus Sicht der Universität bietet Wörgl ideale Voraussetzungen, um einen modernen, gut erreichbaren Bildungsstandort zu etablieren.

Der Start des Lehrbetriebs wird derzeit für das Wintersemester 2028 ins Auge gefasst. Eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Stadtgemeinde und der Universität wurde bereits unterzeichnet.

Wertschöpfung über den Hörsaal hinaus

In der Stadtpolitik wird das Projekt als weitreichender Impuls verstanden. Bürgermeister Michael Riedhart rechnet mit beträchtlichen wirtschaftlichen Effekten, die weit über den unmittelbaren Universitätsbetrieb hinausgehen. Studenten, Lehrpersonal, Forschungsvorhaben und begleitende Dienstleistungen würden zusätzliche Nachfrage schaffen – nicht nur in Wörgl, sondern in der gesamten Region.

Die erwartete Umwegrentabilität beziffert die Stadt auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr, der dem Standort Tirol und letztlich auch dem Bundesstaat Österreich zugutekommen könnte. Neben wirtschaftlichen Effekten wird vor allem der langfristige Nutzen für Bildung, Innovation und medizinische Versorgung hervorgehoben.