Nichts für schwache Nerven: In dieser Höhle lauert das größte Spinnennetz der Welt!
Es ist ein Albtraum für jeden Spinnenphobiker – und ein Sensationsfund für die Wissenschaft: In einer Höhle zwischen Griechenland und Albanien entdeckten Forscher ein gigantisches Spinnennetz von über 100 Quadratmetern.
Nichts für Spinnenphobiker: Das größte Spinnennetz der Welt wurde entdeckt. (Symbolbild)IMAGO/imagebroker
In der Dunkelheit der sogenannten Schwefelhöhle (Sulfur Cave), an der Grenze zwischen Griechenland und Albanien, haben Forscher ein Naturschauspiel entdeckt, das so bizarr wie einzigartig ist: eine Spinnenkolonie mit über 110.000 Tieren, deren Netzgeflecht mehr als 100 Quadratmeter umfasst.
Die unterirdische Spinnen-WG besteht aus zwei Arten – der Hauswinkelspinne, die auch in heimischen Kellern vorkommt, und der Baldachinspinne, einer kleineren, filigranen Verwandten. Doch die DNA-Analysen zeigen Überraschendes: Die Höhlenbewohner unterscheiden sich genetisch deutlich von ihren Verwandten draußen. Offenbar haben sie sich seit langer Zeit isoliert und zu einer eigenen Unterart entwickelt.
Leben im Dunkel und Schwefel
Die Bedingungen in der Höhle sind extrem: ewige Dunkelheit, stickige Luft und eine hohe Konzentration an Schwefelwasserstoff, der stechend riecht. Und doch scheint genau das der Grund zu sein, warum sich die Tiere dort so wohlfühlen.
„Mit dieser Entdeckung hat niemand gerechnet. Es ist ein weltweit einzigartiger Fall, eine historische Entdeckung“, erklärte die albanische Zoologin Blerina Vrenozi gegenüber dem Sender Vizion plus TV.
In der Schwefelhöhle leben Bakterien, die ihre Energie aus dem Schwefelwasserstoff ziehen. Sie bilden eine glitschige Schicht an den Wänden – Nahrung für Millionen von Zuckmücken, die wiederum die Hauptnahrungsquelle der Spinnen darstellen. So entsteht ein perfekt abgestimmtes Ökosystem tief unter der Erde.
Ein Teppich aus Spinnennetzen
Über viele Jahre haben die Achtbeiner ihre Fäden neben- und übereinander gesponnen, sodass das Netz mittlerweile wie ein dicker Teppich an den Felswänden hängt – dicht, glänzend und bizarr schön.
Selbst für erfahrene Biologen ist der Anblick atemberaubend – und nichts für schwache Nerven. Die Forscher sprechen von einem „biologischen Wunderwerk“ und hoffen, durch weitere Untersuchungen mehr über die Anpassungsfähigkeit der Spinnen in extremen Lebensräumen zu erfahren.
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