Der prominente Anwalt Sascha Flatz schlägt im Studio von exxpressTV den großen Alarm: „Wenn wir die Grenzen nicht sichern, wird es dieses Europa in 30 Jahren nicht mehr geben.“ Er spricht aus tagtäglicher Erfahrung. „Rund 80 Prozent meiner Klientel sind Migranten – und viele sagen selbst: ‚Aus unseren Ländern kommen jene, die bei uns keiner will. Warum lasst ihr die her?’“ Für Flatz ist klar: Es brauche andere Politiker – und sicher keine Ursula von der Leyen an der Spitze der EU.

Neuer Tätertypus Österreich: Migrantengangs, die der Rechtsstaat noch nicht richtig einordnet

Bei sexuellen Missbrauchsdelikten sei in Österreich ein neuer Tätertypus entstanden, den es vor zehn Jahren so noch nicht gab, betont der Anwalt. Er spricht dabei auch über jenen eigenen Fall, der das Land erschütterte: den Fall seiner Mandantin Anna. Die damals 13-jährige beschuldigte zehn Jugendliche der sogenannten Antonsplatz-Gang, sie in einem Hotelzimmer über Monate hinweg sexuell missbraucht und mit Handyvideos erpresst zu haben.

Vor zwei Monaten folgte der Paukenschlag: Freispruch für alle Verdächtigen, rechtskräftig. Das Gericht schenkte Annas Aussagen keinen Glauben und verwies auf Widersprüche in der Erstbefragung – ein Umstand, den Flatz schon damals auf exxpressTV als lebensfremd und gefährlich kurzsichtig kritisiert hatte.

Neue Opferberichte als möglicher Schlüssel für die Wiederaufnahme

Seither treten aber weitere Opfer aus dem Dunkel der Anonymität, darunter „Lily“ (Pseudonym), ein minderjähriges Mädchen aus Kamerun. Sie schildert ein nahezu identes Tatmuster und berichtet, sie sei von denselben Burschen bedrängt, geschlagen und sexuell genötigt worden.

Zudem berichteten Medien von Videos in den Ermittlungsakten, die misshandelte Kinder der Gang zeigte. Das Material sei vorhanden gewesen, die Opfer aber bis heute nicht ausgeforscht worden. Für den Anwalt ist damit die Glaubwürdigkeit von Anna erneut gestützt. Sein Ziel ist klar: Wiederaufnahme des Verfahrens. Immerhin gebe es einen neuen Beweis: „Eine Aussage ist ein Beweis.“

Flatz mit exxpress-Redakteur Stefan Beig (l.).EXXPRESS/EXXPRESS

Strafrecht: Vergewaltigung auch ohne Gewalt

Auch unter Juristen gebe es bis heute fundamentale Fehlannahmen über den Tatbestand. „Ich brauche für eine Vergewaltigung keine physische Gewalt. Wenn ein Kind ein Zimmer nicht verlassen kann oder am Ausgang gehindert wird – ist das eine Vergewaltigung. Punkt aus.“ Für ihn noch unbegreiflicher aber ist der blinde Fleck der Anklagebehörden: „Bis heute versteht niemand, warum der sexuelle Missbrauch einer Unmündigen durch einen volljährigen Täter nie angeklagt wurde. Das war gesetzlich klar erfüllt. Kein Mensch weiß, warum das nicht angeklagt wurde.“

Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft im Fall Anna kann Flatz nicht immer nachvollziehen.EXXPRESS/EXXPRESS

Charmant anquatschen, filmen, erpressen – und keine Warnung der Stadt

Es sei ein Tatmuster, gezielt verletzliche Mädchen – schüchtern, geringes Selbstwertgefühl, in der Pubertät leicht beeinflussbar – anzusprechen, unter Gruppendruck zu setzen und in Abhängigkeitsbeziehungen zu manipulieren. Smartphones würden dabei zur Tatwaffe und zur Erpressung genutzt. Alles werde aufgezeichnet, um Opfer mundtot und gefügig zu machen.

Flatz vermisst Prävention, auch von Seiten der Stadt Wien: „Wo sind die Warnungen, dass Mädchen nicht allein in bestimmte Parks gehen sollen – ich habe noch nie eine gesehen!“

Sein Rat: Bewusstsein bei Eltern erzeugen – und in Parks weitergehen bei verdächtigen Ansprache, Pfefferspray bei Angriff. Was überdies zu wenig verstanden werde: Kinder schweigen aus Angst und „sie glauben oft, man glaubt ihnen nicht. Deshalb gehen sie auch nicht zur Polizei.“

Es braucht mehr Prävention zum Schutz der Mädchen, fordert der Top-Anwalt.EXXPRESS/EXXPRESS

Flatz fordert Änderungen in der Strafprozessordnung und in der Asylpolitik

Gesetzlich, auch in der Strafprozessordnung, sollte sich manches ändern, findet Flatz. Opfer hätten im österreichischen Strafprozess bei Schöffen- und Geschworenenverfahren kein Berufungsrecht auf erneute Prüfung des Freispruchs.  Sie seien komplett abhängig davon, was die Wiener Staatsanwaltschaft daraus macht. „Warum ist die Wahrheit eines Kindes komplett abhängig von der Staatsanwaltschaft? Das gehört geändert!“

Von symbolischen Gesetzes-Verschärfungen, etwa „Nur ein Ja ist ein Ja“, hält er hingegen nichts. Solche Änderungen könnte am Ende vor allem ungeschickte Bürger treffen, die sich ohne Einwilligung am Ende einer Party noch vergnügen wollen. Aber den Kern der aktuellen Täterproblematik trifft man so nicht. Was es überdies brauche: eine restriktive Zuwanderungs- und Asylpolitik.

Das gesamte Interview kann man aus exxpressTV sehen.