Notre-Dame wird feierlich wiedereröffnet
Fünf Jahre nach dem verheerenden Großbrand wird am Samstag die restaurierte Pariser Kathedrale Notre-Dame wiedereröffnet. Zum Auftakt der abendlichen Feier wird eine Botschaft von Papst Franziskus verlesen.
Der Elysée erwartet die Teilnahme von mindestens 35 Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Auch der künftige US-Präsident Donald Trump wird der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame beiwohnen. Die Zeremonie mit 3.000 geladenen Gästen wurde aber aufgrund von Unwetterwarnungen kurzfristig nach innen verlegt.
Die Voraussagen des Wetterdiensts Météo-France von Windböen bis zu 80 Stundenkilometern “zwangen uns, die Vorbereitungen neu zu organisieren”, teilten der Elysée-Palast und die örtliche Diözese am Freitagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Ursprünglich sollte die Eröffnungsfeier um 19.00 Uhr auf dem Vorplatz der Kathedrale beginnen. Nach einem Film zu Ehren der Feuerwehrleute und Handwerker wollte Präsident Emmanuel Macron eine Ansprache halten. Erzbischof Laurent Ulrich sollte anschließend nach katholischem Ritus die Tore der Kathedrale öffnen, indem er drei Mal mit dem Bischofsstab an sie klopft, und in der Folge als erster einziehen, gefolgt von sämtlichen Gästen. Wie dieses Procedere nun abgeändert werden soll, war noch nicht bekannt.
Großbrand am 15. April 2019
Im Inneren wird der Erzbischof zunächst die Orgel weihen und die traditionellen Lobgesänge Magnificat und Te Deum anstimmen. Nach dem Ende des Gottesdiensts wird ein Kulturprogramm u.a. mit dem chinesischen Starpianisten Lang Lang gezeigt. Das Klassik-Konzert, bei dem unter anderem auch der französisch-schweizerische Tenor Benjamin Bernheim sowie die Star-Cellisten Yo-Yo Ma und Gautier Capuçon auftreten, wurde vor wenigen Tagen aufgezeichnet und wird im Rahmen der Eröffnungszeremonie am Samstagabend zu sehen sein.
Die Kathedrale war durch das Feuer am 15. April 2019 schwer beschädigt worden. Der gesamte Dachstuhl brannte ab, der Vierungsturm stürzte brennend ins Kirchenschiff. Dank großzügiger Spenden aus aller Welt in Höhe von 846 Millionen Euro konnte Notre-Dame innerhalb von gut fünf Jahren gründlich restauriert werden. Das Bauwerk ist seit der Restaurierung kaum wiederzuerkennen: Der helle Kalkstein ist von jahrhundertealtem Ruß und Dreck befreit. Durch die gereinigten Fenster fällt mehr Licht denn je hinein und bringt die frischen Farben und das Blattgold der Wandmalereien zum Strahlen. (APA/red)
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