Obdachlose getötet: 18-Jähriger wegen Doppelmordes angeklagt
Der 18-Jährige soll zwei Obdachlose getötet und eine obdachlose Frau schwer verletzt haben.
Am Montag findet am Wiener Landesgericht eine Verhandlung gegen einen 18-Jährigen statt, der wegen Doppelmordes, versuchten Mordes und absichtlicher schwerer Körperverletzung angeklagt ist. Ihm wird vorgeworfen, im Sommer 2023 zwei schlafende Obdachlose mit einem Messer vorsätzlich getötet und eine unterstandslose Frau schwer verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Anhörung der Überlebenden beantragt. Die Verhandlung ist auf zwei Tage angesetzt.
Er soll auch eigene Mutter schwer verletzt haben
Neben den Tötungsdelikten, für die der Angeklagte zuletzt ein Geständnis abgelegt hat, wird auch eine Gewalttat gegen seine Mutter verhandelt. Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem jungen Mann, dass er zum Zeitpunkt der Taten zurechnungsfähig und damit schuldfähig war. Der Sachverständige stellte jedoch fest, dass von dem 18-Jährigen aufgrund einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung eine erhebliche Gefahr ausgeht. Laut Gutachten sind ohne therapeutische Interventionen mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft erneut Straftaten mit schweren Folgen zu erwarten. Aus diesem Grund hat die Staatsanwaltschaft gemäß § 21 Absatz 2 StGB zusätzlich die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt.
Der damals 17-Jährige soll zunächst am 12. Juli 2023 einen 56-jährigen Mann mit einem Küchenmesser auf einer Parkbank am Handelskai in Wien-Brigittenau erstochen haben. Am 22. Juli fügte er laut Anklage mit derselben Waffe in der Venediger Au in Wien-Leopoldstadt einer 51 Jahre alten Frau schwere Stich- und Schnittverletzungen zu, die das Opfer überlebte. In der Nacht auf den 9. August soll der Bursch am Hernalser Gürtel in Wien-Josefstadt einen 55 Jahre alten Mann mit dem Messer getötet haben. Am 18. September 2023 ging er dann laut Anklage auf seine Mutter los und fügte ihr mehrere Rippenbrüche, eine Schädelprellung, Hämatome und Abschürfungen am ganzen Körper zu, indem er ihr einen Faustschlag ins Gesicht versetzte und anschließend auf Kopf und Körper der zu Boden gestürzten Frau eintrat. (APA/red)
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