Österreich trauert um einen großen Wiener
Sein Tod kam nach langer Krankheit mit nur 57 Jahren.
Blick über den berühmten Volksgarten, einen öffentlichen Park in Wien, mit dem historischen Burgtheater – dem österreichischen Nationaltheater – im Hintergrund.GETTYIMAGES/Andrew Michael
Der Burgschauspieler Robert Reinagl, bekannt auch aus TV-Serien wie “Vienna Blood” und “SOKO Donau”, ist tot. Das gab das Burgtheater bekannt. Reinagl starb demnach am 30. Oktober im Kreise seiner Familie mit 57 Jahren nach langer Krankheit. Er war auch als Wienerliedsänger und Sprecher tätig.
“Robert Reinagl wird uns allen durch seinen Humor, seine Unbestechlichkeit, seine Liebe zum Detail und zur Sprache, seine Art Dinge zu benennen und seine unerschütterliche Kraft in den letzten Monaten, seine Gelassenheit und seine tiefe Freundschaft in Erinnerung bleiben”, hieß es in der Aussendung. “Er war eine Stütze, auf die man sich verlassen konnte; ein Mensch, der mit Leidenschaft und Herz gearbeitet hat und für viele von uns zu einem echten Freund geworden ist”, so Burgtheaterdirektor Stefan Bachmann.
“Robert war 25 Jahre Teil dieses Hauses und über 20 Jahre im Betriebsrat, stets loyal, gerecht und mit einem wunderbaren Humor, der selbst schwierige Situationen leichter machte”, würdigte Dietmar König, Vorsitzender des Künstlerischen Betriebsrats, den Verstorbenen.
Seit 2000 im Burg-Ensemble
Reinagl wurde 1968 in Wien geboren. Er gehörte seit 2000 dem Ensemble der Burg an und war in knapp 50 Produktionen zu sehen. Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Festspielproduktionen mit, etwa bei den Festspielen Reichenau, beim “steirischen herbst” und bei den Salzburger Festspielen. Als Sänger war er vor allem in der Wiener Musik tätig, etwa mit Andy Radovan, den Neuen Wiener Concertschrammeln, Tommy Hojsa und mit seinem eigenen Trio “Geschwister Mondschein”.
Reinagl arbeitete auch regelmäßig als Sprecher für Radio, Fernsehen und Hörbuch und gab häufig Lesungen. In den letzten Jahren war er zunehmend auch in Film und Fernsehen zu sehen – in unterschiedlichen Genres wie als Christian Broda in “Murer – Anatomie eines Prozesses”, im “Tatort”, in der Komödie “Hals über Kopf” und in “Klammer – Chasing the Line”. Er war außerdem Lehrbeauftragter für Sprachgestaltung am Max Reinhardt Seminar.
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